Politik

Anschläge auf den Boston-Marathon Eine Chronologie der Ereignisse

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(Foto: AP)

Am Freitagabend verhaftet ein Großaufgebot der Polizei den zweiten Terrorverdächtigen von Boston. Er und sein Bruder, der bei einer Schießerei starb, sollen für den Anschlag auf den Boston-Marathon am Montag verantwortlich sein. n-tv.de dokumentiert, was geschehen ist.

Montag

Gegen 14.50 Uhr Ortszeit explodieren im Abstand von nur wenigen Sekunden zwei Bomben entlang der Rennstrecke des Boston-Marathon. Drei Menschen sterben. Etwa 180 werden verletzt, einige davon schwer. Unter den Toten ist auch ein acht Jahre alter Junge. Wer für die Tat verantwortlich ist, ist zunächst noch völlig unklar.

Dienstag

Bei dem Anschlag wurden drei Menschen getötet.

Bei dem Anschlag wurden drei Menschen getötet.

(Foto: REUTERS)

Es wird mehr über die Machart der Bomben bekannt. So soll mindestens einer der Sprengsätze in einem Dampfkoch und mit Nägeln und Kugeln bestückt gewesen sein.

Mittwoch

Eine Falschmeldung sorgt für Verwirrung: Einige US-Medien melden, es habe eine Festnahme im Zusammenhang mit dem Anschlag gegeben. Das FBI dementiert dies jedoch.

Donnerstag

Am frühen Abend veröffentlicht das FBI Bilder von zwei Verdächtigen. Auf den Bildern trägt einer der beiden eine weiße Baseballkappe, der andere eine dunkle. Noch in der Nacht überschlagen sich die Ereignisse.

Später am Abend wird ein Geschäft in Cambridge ausgeraubt. Kurz danach wird ein angeschossener Polizist der Eliteuniversität MIT gefunden. Er stirbt im Krankenhaus. Ein Auto wird gestohlen und der Fahrer als Geisel genommen. Er wird später freigelassen.

Freitag

Mitten in der Nacht kommt es zu einer Schießerei, bei der die Verdächtigen angeblich auch Sprengsätze werfen. Einer der beiden Männer wird schwer verletzt. In einem Krankenhaus wird er für tot erklärt. Sein mutmaßlicher Komplize entkommt.

Am frühen Morgen wird der Personenverkehr in der Region Boston stillgelegt. Auch mit Autos und Taxen darf zunächst nicht mehr gefahren werden. Die Einwohner mehrerer Orte werden gebeten, daheimzubleiben und niemandem die Tür zu öffnen. Die Ausgangsperre wird schließlich auf ganz Boston ausgeweitet. Die US-Luftfahrtbehörde FAA sperrt zudem den unteren Luftraum über dem Nordwesten der Region Boston.

Am Vormittag veröffentlicht die Polizei den Namen des flüchtigen Verdächtigen: Es handele sich um den 19-jährigen Dschochar Zarnajew. Der getötete Verdächtige soll sein Bruder Tamerlan sein, der nach einem Bericht der "New York Times" 26 Jahre alt ist. Die beiden Männer sollen tschetschenischer Herkunft sein.

Über den Tag äußern sich mehrere Verwandte der Brüder in den Medien. Einer ihrer Onkel, Ruslan Zarni, bittet Dschochar, aufzugeben: "Wenn du am Leben bist, stelle dich und bitte die Opfer und die Verletzten um Vergebung", sagt er in die Mikrofone zahlreicher Journalisten. Der Vater und die Tante der Verdächtigen können Medienberichten nach dagegen nicht glauben, dass die beiden für die Taten verantwortlich sein sollen. In einem Telefonat mit der Nachrichtenagentur AP sagt der Vater: "Mein Sohn ist ein wahrer Engel."

Am Nachmittag wird die Zugverbindung zwischen Boston und New York zeitweilig ausgesetzt. Außerdem werden mehrere Veranstaltungen abgesagt, die für den Abend geplant waren. Grund ist die andauernde Suche nach Dschochar Zarnajew.

Am Abend umstellt die Polizei ein Haus in Watertown.  Der 19-jährige Dschochar Zarnajew wird auf einem Boot im Bostoner Vorort Watertown gestellt. Das Boot war auf einem Grundstück eines Hauses abgestellt. Er wird lebend, aber verletzt gefasst.

Dem Sender MSNBC zufolge wurde die Polizei von der Besitzerin alarmiert, die Blutspuren auf der Plane zum Abdecken des Bootes gesehen hatte. Zarnajew war offenbar bei einem Schusswechsel mit der Polizei in der Nacht zum Freitag verletzt worden.

Die Bostoner Polizei twittert um 20.58 Uhr Ortszeit (2.58 Uhr MESZ): "GEFASST!!! Die Jagd ist vorbei. Die Suche ist abgeschlossen. Der Terror ist vorbei. Und die Gerechtigkeit hat gesiegt. Verdächtiger in Haft."

Nach der Festnahme bricht auf den Straßen von Watertown Jubel aus. US-Fernsehsender zeigten Bürger, die ins Freie strömten und applaudieren.

Quelle: ntv.de, hah/AFP/dpa/Reuters

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