Politik

"Belastungsgrenze ist erreicht" Einigung in Kita-Streit gefordert

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat eine rasche Lösung im festgefahrenen Tarifkonflikt an den städtischen Kindertagesstätten gefordert. Der Streik der Erzieherinnen sei bei den Eltern auf viel Verständnis gestoßen, sagte die Ministerin der "Passauer Neuen Presse". "Sie wissen: Gute Betreuung, kleine Gruppen, individuelle Förderung, motivierte Erzieherinnen, das gibt es nicht zum Nulltarif." Inzwischen seien aber viele Eltern "mit ihrem Latein am Ende". Die Grenze der Belastbarkeit sei erreicht. Deshalb müsse der Tarifstreit jetzt schnell beigelegt und eine "vernünftige Verhandlungslösung" gefunden werden.

Ursula von der Leyen auf einer Kundgebung der Gewerkschaft ver.di in Köln.

Ursula von der Leyen auf einer Kundgebung der Gewerkschaft ver.di in Köln.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Das Anliegen der Erzieherinnen, deren tarifliche Eingruppierung sich seit 18 Jahren nicht verbessert habe, sei berechtigt, sagte von der Leyen. "Nur Verkäuferinnen erhalten eine schlechtere Bezahlung." Mit der Tarifumstellung von 2005 seien die Erzieherinnen auch bei den Aufstiegsmöglichkeiten deutlich schlechter gestellt worden. "Eine solche Schieflage kann nur entstehen, wenn beide, die Arbeitgeber- und die Arbeitnehmerseite, die Interessen der Erzieherinnen über lange Zeit nicht zum Verhandlungsgegenstand gemacht haben", kritisierte die Ministerin. Auch deswegen seien die Tarifpartner in der Pflicht, nun rasch eine gute Lösung zu finden.

Siebte Runde in Tarifverhandlungen

Gewerkschaft und Arbeitgeber kehren heute in Frankfurt am Main an den Verhandlungstisch zurück. Die Gespräche zwischen der Gewerkschaft Verdi und der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) waren zunächst auf zwei Tage angesetzt. Parallel zu den Verhandlungen waren in Bayern und Baden-Württemberg Streiks an kommunalen Kitas angekündigt. Verdi und die VKA hatten die Verhandlungen für die 220.000 Beschäftigten der Sozial- und Erziehungsdienste Mitte Juni abgebrochen. Die Tarifpartner verhandeln über die Gehälter der Beschäftigten sowie eine Verbesserung des Gesundheitsschutzes.

Quelle: ntv.de, AFP

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