Politik

Meisner entlässt Pfarrer Eklat im Erzbistum Köln

Im Erzbistum Köln ist es um die Amtsenthebung des Pfarrers der Gemeinde Meckenheim zum Eklat gekommen. Der Geistliche, Michael Jung, weigert sich, die am Freitag ausgesprochene Entlassung anzuerkennen.

"Ich bin und bleibe rechtmäßig Pfarrer in Meckenheim", sagte Jung. Kardinal Joachim Meisner hatte in einem in seiner Kölner Amtszeit einmaligen Vorgang den Priester mit sofortiger Wirkung seines Amtes enthoben. Das Erzbistum wirft dem Geistlichen vor, eine bischöfliche Visitation (Besuch) verweigert, Mitarbeiter zur Illoyalität gegenüber dem Erzbistum angehalten und das Bistum wegen verschiedener Sparmaßnahmen der Untreue bezichtigt zu haben.

Pfarrer widersteht dem Druck

Der als kommissarischer Pfarrer ("Pfarrverweser") eingesetzte Kreisdechant rief am Freitag die Polizei zu Hilfe, als er Jung Hausverbot erteilen wollte und dieser sich weigerte, die Schlüssel herauszugeben. Die Beamten erschienen in Zivil, erklärten nach Sondierung der Lage, dass sie ohne richterlichen Beschluss nicht eingreifen könnten und fuhren wieder ab. Beim Landgericht Rheinbach erwirkte Jung seinerseits eine einstweilige Verfügung, in der dem Erzbistum Köln untersagt wurde, während der Messen am Wochenende wie geplant ein "Proclamandum" verlesen zu lassen, in dem die Gründe für die Amtsenthebung vorgetragen werden sollten.

Nach Angaben eines Sprechers des Erzbistums ist für Dienstag in Köln ein Gespräch mit Jung angesetzt worden, bei dem die Sachlage und das weitere Vorgehen geklärt werden sollen.

Quelle: ntv.de

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