Rechtsextremer zeigt Uniform Eklat in Ungarns Parlament
14.05.2010, 21:53 UhrZur Eröffnung des ungarischen Parlaments bleibt sich der rechtsextreme Parteiführer Vona treu und sorgt mit einer Uniform für einen Eklat. Der Parlamentspräsident rügt den Abgeordneten.
Der Chef der rechtsextremen Partei Jobbik in Ungarn, Gabor Vona, hat im Parlament für einen Eklat gesorgt. Bei der konstituierenden Sitzung in Budapest zeigte sich Vona während der Vereidigung der Abgeordneten in der Uniformjacke der verbotenen paramilitärischen Ungarischen Garde. Staatspräsident Laszlo Solyom verurteilte die Aktion als "Verhöhnung des Parlamentarismus".
Jobbik (Die Besseren) ist nach den Wahlen im April erstmals im ungarischen Parlament vertreten. Die Ungarische Garde war 2007 von der Jobbik gegründet worden, um Stimmung gegen die Roma zu machen. Ende 2009 wurde sie verboten.
Präsident empört
Der rechts-konservative Bund Junger Demokraten (FIDESZ) war als haushoher Sieger aus den Wahlen hervorgegangen. Präsident Solyom forderte den FIDESZ-Vorsitzenden Viktor Orban formell dazu auf, die nächste Regierung zu bilden.
Solyom hatte zuvor in seiner Eröffnungsansprache die Jobbik davor gewarnt, im Parlament die von ihr gewohnte Hass-Rhetorik zu pflegen. Jobbik-Chef Vona hatte bereits nach den Wahlen angekündigt, bei der konstituierenden Sitzung des neuen Parlaments die Uniform der Garde tragen zu wollen. Sie erinnert an die Bewegung der faschistischen Pfeilkreuzler im Zweiten Weltkrieg. Zu dem Festakt am Freitag erschien er zunächst im schwarzen Anzug. Doch bei der Vereidigung legte er das Oberteil ab und sprach die Eidesformel in der schwarzen Uniformjacke der Garde.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP