Politik

Schmerzensgeld für Folter El Masri verklagt Mazedonien

Der nach eigenen Angaben von der CIA nach Afghanistan verschleppte Deutsche Khaled El Masri hat Mazedonien auf Schmerzensgeld in Höhe von 50.000 Euro verklagt. Mit der in Skopje gegen die mazedonische Regierung eingereichten Klage wolle El Masri eine Entschädigung für die ersten drei Wochen seiner Verschleppung, während denen er in Skopje festgehalten wurde, sagte sein Anwalt Manfred Gnjidic.

El Masri war nach seiner Schilderung an Silvester 2003 wegen angeblicher El-Kaida-Verbindungen während einer Reise nach Mazedonien aus dem Reisebus geholt und von CIA-Agenten verhört worden. Später wurde er - mutmaßlich über Spanien - nach Afghanistan geflogen, wo er fünf Monate ohne Anklage festgehalten wurde. Seit seiner Rückkehr nach Deutschland versucht El Masri seinen Fall vor Gerichten aufklären zu lassen. Eine Klage in den USA scheiterte, in Spanien läuft ein Verfahren wegen des Flugs.

"Davidchen gegen Riesengoliath"

Dass die Klage erst jetzt eingereicht wurde, begründete Gnjidic damit, dass es nicht so leicht gewesen sei, in Mazedonien einen Anwalt zu finden, der eine Klage gegen den Staat führt. "Das ist ein Kampf Davidchen gegen Riesengoliath."

Es gehe darum, "dass sich jeder bei ihm entschuldigt, der an der Folter beteiligt war", sagte Gnijdic. El Masri geht es demnach "schlecht". Er traue sich kaum aus seiner Wohnung, seine Therapie komme nicht so recht voran. Diese hatte El Masri begonnen, nachdem er wegen Brandstiftung zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden war. El Masri hatte einen Großhandelsmarkt angezündet. Ein Gutachter führte die Tat mit auf das Trauma durch die Verschleppung zurück.

Quelle: ntv.de

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