18.000 Dollar pro Nase Erfolg für Globalisierungsgegner
25.11.2009, 07:53 Uhr
Proteste gegen Tagungen von IWF und Weltbank gehören zum Ritual der Globalisierungsgegner weltweit. Hier in Prag.
(Foto: picture-alliance / dpa)
Nach jahrelangen juristischen Auseinandersetzungen zahlt die Stadt Washington Entschädigungen in Millionenhöhe an Demonstranten, die vor neun Jahren bei Protesten in der US-Hauptstadt unrechtmäßig festgenommen worden waren. Darunter waren auch Touristen und Journalisten.
Der Verwaltungsbezirk District of Columbia, in dem Washington liegt, habe sich zur Zahlung von 13,7 Millionen Dollar (neun Millionen Euro) verpflichtet, sagte eine Anwältin der Organisation Partnership for Civil Justice, die die Kläger unterstützte. Die gütliche Einigung muss noch von der US-Justiz bestätigt werden.
Etwa 680 Menschen, unter ihnen auch Touristen und Journalisten, waren im April 2000 bei Demonstrationen anlässlich der Vollversammlungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank festgenommen worden. Die Demonstranten hätten gegen kein Gesetz verstoßen, sagte Anwältin Mara Verheyden-Hilliard. Einige seien mit Handschellen mehr als zwölf Stunden lang ohne Wasser und Nahrung in einem Bus festgehalten worden. Gegen keinen der Demonstranten wurden anschließend Ermittlungen eingeleitet. Einige Monate vorher hatten sich in Seattle im Osten der USA bei Protesten gegen die Welthandelsorganisation (WHO) Demonstranten heftige Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften geliefert.
Jeder der Kläger könnte bis zu 18.000 Dollar Entschädigung erhalten. Partnership for Civil Justice bezeichnete die Vereinbarung als "historisch".
Quelle: ntv.de, AFP