Fall Kurnaz Ermittlung gegen KSK-Soldaten
22.01.2007, 17:36 UhrIm Zusammenhang mit dem Einsatz deutscher Elite-Soldaten in einem US-Gefangenenlager in Afghanistan sind bei der Staatsanwaltschaft Tübingen Anzeigen wegen Beihilfe zur Folter eingegangen. Die Anzeigen richteten sich gegen Mitglieder der Bundesregierung und Soldaten des Bundeswehrkommandos Spezialkräfte (KSK), sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Walter Vollmer am Montag. "Wir prüfen derzeit, welche Staatsanwaltschaft zuständig ist."
Weitere Angaben wollte Vollmer zunächst nicht machen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen zwei KSK-Soldaten, die den ehemaligen Guantnamo-Häftling Murat Kurnaz misshandelt haben sollen.
Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" hatte mit Verweis auf Ermittlungsakten der Staatsanwaltschaft Tübingen berichtet, deutsche Soldaten seien in dem Gefangenenlager in Kandahar im Januar 2002 Zeugen katastrophaler Haftbedingungen und menschenunwürdiger Methoden der US-Amerikaner bei der Jagd nach Terroristen geworden. In Berlin befassen sich zwei Untersuchungsausschüsse des Bundestags mit dem Fall Kurnaz.
Quelle: ntv.de