Grünen-Politiker Özdemir schreibt das Vorwort für ein Buch über das NSU-Attentat in Köln und äußert sich darin auch zur Rolle des damaligen Innenministers Schily. Dieser sieht sich falsch dargestellt - und klagt vor Gericht.

Die beiden Politiker Otto Schily und Cem Özdemir stehen sich nach Angaben der "Bild"-Zeitung in einem Rechtsstreit gegenüber. Der Grund: Der ehemalige Innenminister Otto Schily ist mit einer Passage aus einem Buch nicht einverstanden, in dem Özdemir das Vorwort geschrieben hatte. Es handelt sich um das Werk "Die haben gedacht, wir waren das - MigrantInnen über rechten Terror und Rassismus".

Darin schreibt der Grüne zum NSU-Nagelbombenattentat in Köln: "Ein terroristischer Hintergrund wurde be­reits einen Tag nach dem An­schlag aus­ge­schlos­sen - von kei­nem ge­rin­ge­ren als dem da­ma­li­gen Bun­des­in­nen­mi­nis­ter Otto Schi­ly." Der ehemalige Bundesinnenminister widerspricht dem allerdings und klagt auf Unterlassung dieser Textpassage.

Er habe sich auf die damaligen Angaben und Erkenntnisse der Sicherheitsbehörden gestützt und damit keine Bewertung vorgenommen. Weil Cem Özdemir die Unterlassungserklärung nicht unterschreiben wollte und auch nicht auf einen Brief des SPD-Politikers reagierte, treffen sich ihre Anwälte offenbar bald vor Gericht.