Untreue und Betrug Ex-Minister muss in Haft
28.12.2002, 12:18 UhrDer frühere Bundesverkehrsminister Günther Krause (CDU) muss ins Gefängnis. Das Rostocker Landgericht verurteilte Krause wegen Betrugs, Untreue und versuchter Steuerhinterziehung zu drei Jahren und neun Monaten Haft.
Das Landgericht Rostock sah es nach achtmonatiger Verhandlung als erwiesen an, dass der heute 49-Jährige als Geschäftsführer der gescheiterten Firma Aufbau Invest GmbH mehrfach straffällig wurde. Die Staatsanwaltschaft hatte vier Jahre und zehn Monaten für Krause beantragt, während die Verteidigung auf Freispruch plädierte.
Der Verurteilte bestreitet jede Schuld. Das Gericht legte Krause unter anderem zur Last, dass er über die Köpfe der anderen Gesellschafter von Aufbau Invest hinweg seiner Firma einen Verlust von rund sechs Mio. Euro auf dem grauen Kapitalmarkt zugefügt habe. Zu den anderen Gesellschaftern gehörte auch Krauses Exfrau Heidrun Hagedorn.
Darüber hinaus habe er zwischen 1993 und 1995 dem Finanzamt Einkünfte in Höhe von rund 360.000 Euro verschwiegen und bei seiner Bundestagskandidatur 1998 falsche Bürgschaftserklärungen hinsichtlich seiner Schulden abgegeben, um Vollstreckungsmaßnahmen zu verhindern.
Krause hatte für die DDR unter anderem den Einigungsvertrag und die Vereinbarungen über die Währungsunion ausgehandelt. Der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) holte ihn ins Kabinett.
Quelle: ntv.de