Politik

Von der Leyens Mini-Reform Experten zerlegen Renten-Idee

An diese Forderung wird sich die Politik gewöhnen müssen.

An diese Forderung wird sich die Politik gewöhnen müssen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Gute Idee, schlecht gemacht - so lautet grob das Fazit, das Sozialverbände über die neueste Renten-Idee von Fachministerin von der Leyen ziehen. Kritik kommt auch aus den eigenen Reihen - im Osten.

Von der Leyen eine Kosmetikerin?

Von der Leyen eine Kosmetikerin?

(Foto: dapd)

Der Plan von Bundessozialministerin Ursula von der Leyen (CDU) für eine steuerfinanzierte Zuschussrente für Geringverdiener stößt bei den Sozialverbänden auf Kritik. "Pure Kosmetik", sagte die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Ulrike Mascher. Von den 400.000 Rentnern, die von der Grundsicherung abhängig sind, würde kaum jemand profitieren, da die von der Ministerin gesetzten Hürden zu hoch seien, um Anspruch auf den Zuschuss zu haben.

Geplant ist, dass bei Geringverdienern, die mindestens 45 Jahre lang in die Rentenkasse eingezahlt haben, die Grundsicherung aus Steuermitteln auf 850 Euro aufgestockt wird. Nach Informationen der "Passauer Neuen Presse" rechnet von der Leyen damit, dass im Startjahr 2013 rund 17.000 Rentner von dem Programm profitieren. Bis 2035 solle die Zahl auf 1,1 Millionen ansteigen. Während die Kosten zunächst bei 50 Millionen Euro liegen sollten, würde die Zuschussrente von 2035 an jährlich 2,9 Milliarden Euro kosten.

Sozial-Experte Schneider: Reform eine "Mogelpackung".

Sozial-Experte Schneider: Reform eine "Mogelpackung".

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Auch der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbands, Ulrich Schneider, kritisierte die Hürden als zu hoch. Es handele sich um eine "absolute Mogelpackung", sagte Schneider. "Es ist wie beim Bildungspaket für Hartz-IV-Empfänger: Eine grundsätzlich richtige Sache wird gemacht, doch die Rahmenbedingungen führen dazu, dass kaum jemand die Leistung in Anspruch nehmen kann."

Sachsens Sozialministerin Christine Clauß (CDU) bezeichneten die vorgesehenen Änderungen im Rentensystem ebenfalls als unzureichend. Das Problem der drohenden Altersarmut, von der die künftigen Rentner im Osten besonders betroffen seien, ließe sich damit nicht lösen, sagte Clauß der "Leipziger Volkszeitung". Sie verwies auf Prognosen, die für unglaublich viele Rentner im Osten im Jahr 2020 nur noch eine Rente auf dem Niveau der Grundsicherung voraussagen.

Quelle: ntv.de, AFP

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