Politik

Verhandlungen gehen in heiße Phase Explosion tötet sechs Menschen in Gaza

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Die Verhandlungen in Ägypten um eine dauerhafte Waffenruhe im Gaza-Streifen gehen in ihre entscheidende Phase. Zu diesem heiklem Zeitpunkt explodiert dort ein Sprengkörper und tötet sechs Menschen.

Die Rauchschwaden sind nach der Explosion kilometerweit zu sehen.

Die Rauchschwaden sind nach der Explosion kilometerweit zu sehen.

(Foto: REUTERS)

Bei der Explosion eines israelischen Blindgängers im Gazastreifen sind sechs Menschen getötet worden, darunter zwei Journalisten. Das Außenministerium in Rom bestätigte den Tod des 35-jährigen italienischen Journalisten Simone Camilli, der für die Nachrichtenagentur AP arbeitete. Die anderen Opfer waren ein palästinensischer Journalist sowie vier Bombenentschärfer, wie das Gesundheitsministerium in Gaza mitteilte. Sechs weitere Menschen seien verletzt worden.

In Kairo gingen unterdessen die Gespräche über eine dauerhafte Waffenruhe im Gaza-Krieg in die entscheidende Phase. Sollte es keine Einigung geben, wird mit Ende einer dreitägigen Feuerpause um 23 Uhr deutscher Zeit ein neuer Ausbruch der Gewalt befürchtet. "Der Tod von Simone Camilli ist eine Tragödie, für die Familie und für unser Land", sagte die italienische Außenministerin Federica Mogherini. "Wieder einmal ist es ein Journalist, der den Preis bezahlt für einen Krieg, der seit zu vielen Jahren andauert." Sein Tod zeige einmal mehr, wie dringend es sei, eine Lösung im Nahost-Konflikt zu finden.

Kontrollierte Sprengung scheitert

Das Geschoss war den Angaben aus Gaza zufolge von der israelischen Armee bereits vor Inkrafttreten einer Waffenruhe vor einigen Tagen abgefeuert worden, aber beim Aufprall nicht detoniert. Ein Sprecher des Innenministeriums teilte mit, Sprengstoffexperten der Polizei hätten versucht, die Rakete aus einem dicht bewohnten Viertel in offenes Gelände zu transportierten. Dort sollte sie dann kontrolliert gesprengt werden, sei jedoch vorher plötzlich explodiert. Am letzten Tag einer dreitägigen Waffenruhe zwischen Israel und den Palästinensern sprach sich Ägypten nach palästinensischen Angaben für eine Verlängerung der Feuerpause aus, um die Gespräche in Kairo fortsetzen zu können.

Kais Abdul Karim, Mitglied der palästinensischen Delegation in Kairo, sagte, die Kluft bei den indirekten Gesprächen mit Israel sei immer noch groß. Ohne echte Fortschritte würden die Palästinenser aber keiner Verlängerung der 72-stündigen Waffenruhe zustimmen. Die Verhandlungen seien daher "von kritischer Bedeutung".

Bundesregierung sendet Millionenhilfe

Deutschland stellt weitere 40 Millionen Euro zur Unterstützung der Flüchtlinge aus dem Nordirak und im Gazastreifen zur Verfügung. Das Geld solle den Betroffenen "schnell, ohne Umwege und unbürokratisch" helfen, sagte eine Sprecherin des Ministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Berlin. Die Mittel - jeweils 20 Millionen Euro für Flüchtlinge in Gaza und aus dem Nordirak - würden über internationale Hilfsorganisationen vor Ort eingesetzt.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa/AFP

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