Politik

Frankreichs Atomaufsicht warnt Explosionsgefahr im AKW

In Frankreich hat die Atomaufsicht den Energiekonzern EDF wegen eines unzureichenden Schutzes vor Explosionen in einem Kernkraftwerk verwarnt. Inspektionen im südfranzösischen Atomkraftwerk Cruas-Meysse hätten Abweichungen von den Wartungsvorgaben für Leitungen erbracht, die explosive Flüssigkeiten transportierten, erklärte die Atomaufsicht ASN.

Die Kontrolleure hätten diese teils "rostig und korrodiert" vorgefunden. Eine Explosion könnte laut ASN schlimmstenfalls "zu einem Bruch der Eindämmung und damit zum Ausbreiten von radioaktiven Material in der Anlage oder gar in der Umwelt führen".

EDF will Abhilfe schaffen

Überprüfungen an anderen Standorten hätten auch gezeigt, dass EDF "für alle Atomkraftwerke" einen Aktionsplan zur besseren Vorbeugung einer Explosionsgefahr aufstellen müsse, erklärte die Atomaufsicht. EDF kündigte an, die Regelverstöße in der gegebenen Frist von drei Monaten zu beseitigen. Der Energiekonzern versicherte gleichzeitig, es gebe "keinerlei besonderes Risiko für eine Explosion" in der Anlage Cruas. Die Abdichtung der Leitungen sei "nicht in Frage gestellt".

Sieben Störfälle dieses Jahr

Umweltschützer aus Südfrankreich zeigten sich nicht überrascht über die Verwarnung von EDF. Nach einer Reihe von Zwischenfällen in dem Kraftwerk seit dem Jahr 2006 habe die ASN dieses Jahr eine große Inspektion der Anlage angesetzt, erklärte der Umweltschutzverband FRAPNA aus der Region Rhne-Alpes. Die ASN führt für das vergangene Jahr 13 Zwischenfälle in Cruas auf und sieben in diesem Jahr. Dies sind ungefähr doppelt so viele wie bei anderen Kraftwerken desselben Alters. Im Sommer war es in Frankreich zu einer ganzen Reihe von Vorfällen in Atomkraftwerken gekommen, darunter in der südfranzösischen Anlage Tricastin.

Quelle: ntv.de

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