Politik

Neuer Zwischenfall Feuer auf Nord-Irak

US-Flugzeuge haben am Mittwoch eine Flugabwehrstellung im Norden des Iraks angegriffen. Zuvor waren sie vom Boden aus bedroht worden, wie es in einer Mitteilung des US-Europa-Kommandos in Stuttgart hieß.

Es ist der erste Zwischenfall dieser Art in der nördlichen irakischen Flugverbotszone seit Ende August. Dagegen haben sich im Süden nach Pentagon-Angaben in den letzten Wochen und Monaten irakische Angriffe auf die amerikanischen und britischen Jets gehäuft, die in der dortigen Flugverbotszone patrouillieren.

CIA-Warnung

Ein Angriff auf den Irak könnte den irakischen Machthaber Saddam Hussein zu Terroranschlägen und zum Einsatz von Massenvernichtungswaffen veranlassen. Diese Einschätzung veröffentlichte der amerikanische Geheimdienst CIA in einem Brief an den US-Kongress.

Derzeit halte Bagdad sich offenbar mit Terrorakten zurück, erklärte CIA-Chef George Tenet. Wenn sich Saddam Hussein jedoch durch einen Angriff der USA bedroht fühle, sei es "sehr wahrscheinlich", dass er diese Zurückhaltung aufgeben werde.

Der irakische Staatschef könnte sich dann "zu dem extremen Schritt" entschließen, islamistische Terrorgruppen bei einem Anschlag mit Massenvernichtungswaffen gegen die USA zu unterstützen, um so in einem letzten Racheakt "möglichst viele Opfer mit sich zu reißen", hieß es in dem Schreiben, das am Dienstag veröffentlicht wurde.

Der CIA verfüge über "glaubwürdige Informationen" darüber, dass El-Kaida-Führer den Kontakt zu Irak gesucht hätten, erklärte Tenet weiter. Irak habe nach Informationen der US-Beratungszentrale El-Kaida-Mitglieder in der Herstellung von Gift und Gasen sowie im Bau von Bomben unterrichtet. Die Verbindung zwischen Bagdad und dem Terrornetzwerk bestehe seit sechs Jahren. Es gebe zudem "handfeste Beweise" für den Aufenthalt von El-Kaida-Mitgliedern in Irak.

Tatsächlich stufen US-Geheimdienste die Bedrohung durch irakische Massenvernichtungswaffen als eher gering ein. Zu diesem Ergebnis kommen laut "Washington Post" Experten verschiedener Geheimdienste in einem vertraulichen Bericht an den US-Kongress. Allerdings sei die Bedrohung nur so lange "gering" wie Saddam Hussein von den USA in Ruhe gelassen werde.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen