Politik

Plünderung muss aufhören Fischbestände brauchen Schutz

"Beifang" auf einem Nordsee-Krabbenkutter: Schollen, Krebse, Seesterne und andere Meerestiere.

"Beifang" auf einem Nordsee-Krabbenkutter: Schollen, Krebse, Seesterne und andere Meerestiere.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Im Kampf gegen die fortschreitende Plünderung der Meere hat die Umweltstiftung World Wide Fund For Nature (WWF) die Einführung langfristiger Managementpläne für alle Fischbestände gefordert. Außerdem müssten die Beifänge auf ein Minimum reduziert und die Rückwürfe verboten werden.

Die Bestände können sich nicht erholen, wenn ein Großteil der Jungfische als Müll im Meer endet und wichtige Lebensräume wie etwa Kinderstuben nicht geschützt werden, sagte WWF-Expertin Heike Vesper anlässlich des "Tags des Meeres" am 8. Juni. Sollte der Fischfang nicht eingeschränkt werden, könnte bis 2050 die kommerzielle Fischerei weltweit erledigt sein, sagte sie.

Die Europäische Union ist nach Angaben des WWF internationaler Rekordhalter bei der Überfischung. 88 Prozent der Fischbestände in der EU seien überfischt. Nirgendwo sonst auf der Welt werden die Meere derart stark übernutzt. "Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass bis zu 40 Prozent der Fänge als sogenannter Beifang im Müll landen", sagte Heike Vesper. "Allein in der Nordsee werden jedes Jahr etwa eine Million Tonnen Meeresbewohner tot oder sterbend zurück ins Meer geworfen".

Der WWF forderte außerdem, dass die Überkapazitäten in der Fischereiflotte abgebaut und an die Fischbestände angepasst werden müssen. "Auch wenn die Fischerei durch illegalen Fang zur Ausbeutung unserer Meere beiträgt, liegt die Hauptverantwortung in den Händen der Politik", sagte Heike Vesper.

Der Verbraucher könne ebenfalls einen Beitrag zum Schutz der Meere leisten, wenn auf seinem Teller nur Fischprodukte mit dem blauen MSC-Umweltsiegel (Marine Stewardship Council) landen. Das Siegel stehe für nachhaltige Meeresfischerei, bei der nicht mehr Fisch gefangen wird als nachwächst und Meeresbewohner und Lebensräume nicht bedroht werden, sagte Heike Vesper.

Quelle: ntv.de, dpa

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