Struck zur Linken "Fleisch von unserem Fleisch"
01.07.2007, 11:22 UhrSPD-Fraktionschef Peter Struck hat eine Verunsicherung seiner Partei durch die neue Partei Die Linke eingeräumt. "Aber das wird sich verlaufen", zeigte er sich im Deutschlandfunk optimistisch. "Diese Partei ist Fleisch von unserem Fleisch, eindeutig, aber wir können auch diese Wähler wieder zurückgewinnen." Die SPD müsse sich aggressiv mit den Positionen der Partei auseinander setzen. Er sei sicher, dass die Wähler nicht auf die unbezahlbaren Forderungen der Linkspartei hereinfallen würden.
Struck bekräftigte die kategorische Absage an eine Koalition mit der Linken im Bund. "Mit der Linkspartei wird es nie eine Zusammenarbeit auf Bundesebene geben", sagte er und stellte sich damit hinter den scharfen Abgrenzungskurs von Parteichef Kurt Beck. Dieser hat Koalitionen mit der Linken im Bund und in den westdeutschen Ländern abgelehnt.
Diese Abgrenzung ist jedoch innerhalb der SPD umstritten. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit warnte seine Partei am Samstag davor, Tabus aufzubauen und nannte eine Koalition nach der übernächsten Bundestagswahl 2013 denkbar. Struck bestritt, dass es wegen dieser Frage und der schlechten Umfragewerte in der SPD eine Debatte über Becks Führungsrolle gebe.
Nahles hält viel von Beck
In ihrem künftigen Amt als stellvertretende SPD-Vorsitzende will Andrea Nahles den Kurs ihrer Partei stärker auf traditionelle Themen ausrichten. "Bei der politischen Schwerpunktsetzung gehören soziale Fragen nach vorne. Wir müssen uns mit den realen Problemen frühzeitiger beschäftigen", sagte Nahles der "Bild am Sonntag".
Als SPD-Vizechefin werde sie dafür sorgen, "dass das Grummeln in Bevölkerung und Partei schneller in der Spitze der Partei" lande. "Die Leute brauchen wieder das Gefühl: Die SPD kümmert sich und versteht unsere Ängste", sagte die Sprecherin der Parteilinken.
Nahles warnte davor, den Parteivorsitzenden Kurt Beck angesichts schlechter Umfragewerte zu unterschätzen. "Ich kenne kaum jemanden, der so einen guten Zugang hat zu normalen Leuten. Seine größte Stärke ist, Vertrauen zu gewinnen. Er ist ein unglaublich guter Manager. Da wird er unterschätzt", sie.
Quelle: ntv.de