Hürden nur noch beim Kauf Florida erlaubt verdecktes Waffentragen für fast alle
31.03.2023, 04:12 Uhr Artikel anhören
Ob im Holster oder in der Handtasche: In Florida ist künftig keine Genehmigung mehr nötig, wenn man verdeckt eine Waffe tragen möchte.
(Foto: IMAGO/Panthermedia)
Nach dem jüngsten Blutbad an einer Schule in Tennessee werden die Rufe nach einer Verschärfung des Waffenrechts wieder lauter. In Florida geht die Gesetzgebung derweil in eine andere Richtung. Wer dort künftig eine Waffe mit sich führen will, braucht keine Lizenz mehr.
Im US-Bundesstaat Florida dürfen Bürger künftig ohne gesonderte Lizenz verdeckt Waffen tragen. Der Senat des Staats verabschiedete mit deutlicher Mehrheit ein entsprechendes, vom republikanischen Gouverneur Ron DeSantis unterstütztes neues Waffengesetz.
Bislang waren für das verdeckte Tragen von Waffen in Florida ein entsprechendes Training sowie ein Antrag mit entsprechender Überprüfung des Antragstellers nötig. Wer künftig in Florida verdeckt eine Waffe tragen will, benötigt nur noch ein Ausweisdokument wie einen Führerschein. Ein Waffenkauf bleibt indes nur für Menschen über 21 erlaubt, erforderlich ist dafür zudem ein sogenannter "Background Check" zur Überprüfung des Käufers. Verurteilten Straftätern bleibt der Kauf einer Waffe ebenfalls verwehrt.
27 Senatoren stimmten im Senat von Florida in der Hauptstadt Tallahassee für das Gesetz, 13 dagegen. Gouverneur DeSantis, dem beim Rennen um die republikanische Präsidentschaftskandidatur für die Wahl im Jahr 2024 gute Chancen nachgesagt werden, versprach, das Gesetz rasch zu unterzeichnen. Derzeit sei das verdeckte Waffentragen in 25 Staaten erlaubt, sagte DeSantis bei einer Buchvorstellung in einem Waffenladen im Bundesstaat Georgia und ergänzte: "Wir in Florida machen daraus kommende 26."
Das neue Waffengesetz wurde in Florida nur drei Tage nach einem erneuten Blutbad mit sechs Toten an einer Privatschule im US-Bundesstaat Tennessee verabschiedet. Konservative Kreise sehen aber keinen Grund für eine Verschärfung des Waffenrechts, sondern versuchen, die Trans-Identität des Täters für Stimmungsmache gegen Trans-Personen zu nutzen.
Quelle: ntv.de, ino/AFP