Politik

Anschlag auf ISAF-Truppe Franzose in Kabul getötet

Bei einem Selbstmordanschlag auf die Internationale Schutztruppe ISAF ist in Kabul nach Polizeiangaben ein französischer Soldat getötet worden. Sechs afghanische Zivilisten, die in einem Bus in der Nähe waren, seien verletzt worden, sagte der Chefermittler der Kabuler Polizei, Alishah Paktiawal. Nach ISAF-Angaben wurden acht Zivilisten durch die Autobombe verletzt. Der französische Präsident Nicolas Sarkozy sprach von einem "feigen und abscheulichen Attentat". Er sei mehr denn je entschlossen, den Kampf gegen den Terrorismus fortzusetzen. Deutsche Soldaten waren nach Angaben des Einsatzführungskommandos in Potsdam nicht betroffen.

Die radikalislamischen Taliban bekannten sich zu der Tat und nannten den Namen des Attentäters. Auf der Internetseite der Aufständischen hieß es, vier französische Soldaten seien getötet und vier weitere verwundet worden. Von den Taliban verbreitete Opferzahlen sind in der Regel stark übertrieben.

Die Zahl von Selbstmordanschlägen der Taliban hat deutlich zugenommen. Kabul verzeichnete im ersten Halbjahr dieses Jahres landesweit die zweithöchste Anzahl solcher Anschläge nach der Unruheprovinz Kandahar. Die Vereinten Nationen hatten die Konfliktparteien in Afghanistan für Freitag - den UN-Friedenstag - aufgefordert, die Waffen schweigen zu lassen.

Zu den am Donnerstagabend von der ISAF gemeldeten zivilen Opfern bei einem Luftangriff teilte die Schutztruppe mit, bei den Toten handele es sich um sechs Angehörige einer Familie. Darunter seien Kinder und ältere Menschen gewesen. Die ISAF habe das Grundstück in der südafghanischen Provinz Helmand bombardiert, weil ihre Soldaten zuvor von dort aus beschossen worden seien. Die Taliban seien vor dem Luftangriff geflohen und hätten die Familie zurückgelassen. Vorläufigen Erkenntnissen zufolge sei die Familie, von der nur ein Angehöriger das ISAF-Bombardement überlebt habe, von den Taliban am Verlassen des Grundstücks gehindert worden.

Die US-geführten Koalitionstruppen töteten am Freitag nach eigenen Angaben rund 40 Aufständische. Die Koalition teilte mit, bei der gemeinsamen Operation mit afghanischen Soldaten in Helmand sei eines der bislang größten Waffenlager mit Schusswaffen, Sprengstoff, Panzerfäusten, großkalibriger Munition und Landminen gefunden worden. In der südostafghanischen Provinz Ghasni hätten Soldaten ein Versteck von Extremisten gestürmt. Rebellen seien durch unterirdische Tunnel geflohen. Drei Extremisten seien gefangen genommen worden.

Quelle: ntv.de

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