Piraten gefangen Franzosen entern Mutterschiff
15.04.2009, 20:10 UhrAngesichts anhaltender Piratenangriffe fordern die deutschen Reeder, der Militäreinsatz vor Somalia solle sich auf die Mutterschiffe der Seeräuber konzentrieren. "Diese Schiffe außer Gefecht zu setzen, das ist aus unserer Sicht die wesentliche Aufgabe", sagte Hans-Heinrich Nöll, Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Reeder (VDR). Die Mutterschiffe ermöglichten es den Piraten, weit vor der Küste auf See zu operieren. "Da haben sie Treibstoffvorräte und Waffen". Außerdem könnten die Seeräuber sich mit den Mutterschiffen gut tarnen. "Sie sehen aus wie Fischereifahrzeuge."
Zuvor hatte die französische Marine ein Mutterschiff der Seeräuber unter ihre Kontrolle gebracht. Elf Somalier seien bei dem Einsatz der Fregatte "Nivose" gefangengenommen worden, teilte das Verteidigungsministerium in Paris mit. Das Mutterschiff versorgte zwei kleinere Raubboote.
Zahlreiche Staaten – darunter auch Deutschland – haben Kriegsschiffe in die Region entsandt um den somalischen Piraten Einhalt zu gebieten. Die Banden kapern zivile Schiffe und lassen sie erst gegen hohe Lösegelder frei. Bei Gefechten mit der französischen und US-Marine sind in den vergangenen Tagen mehrere Piraten getötet worden. Die somalischen Banden haben angekündigt, sich an beiden Staaten zu rächen.
Piraten halten derzeit auch den Frachter "Hansa Stavanger" mit fünf Deutschen und 19 anderen Seeleuten an Bord in ihrer Gewalt. Es liefen Verhandlungen über eine Freilassung, sagte Nöll. "Nach den bisherigen Erfahrungen ist aber nicht damit zu rechnen, dass das innerhalb von Tagen abgeht."
Quelle: ntv.de