US-Militär erteilt Freigabe Frauen in den Kampfeinsatz
10.02.2012, 07:49 Uhr
In anderen Armeen ist das Tabu bereits gefallen.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Der Einsatz an der Front war US-amerikanischen Soldatinnen bisher offiziell verboten. Tatsächlich dienen US-Soldatinnen aber schon seit Längerem an der Seite ihrer Kameraden auch in kämpfenden Einheiten. Nun dürfen sie auch an der Front eingesetzt werden.
Im US-Militär dürfen Soldatinnen nun auch regulär in kämpfenden Einheiten dienen. Das US-Militär erweiterte die Einsatzmöglichkeiten für Frauen in seinen Reihen entsprechend, wie das Verteidigungsministerium in Washington mitteilte.
Der Einsatz an der Front war ihnen bisher offiziell verboten. Tatsächlich dienen US-Soldatinnen aber schon längerem an der Seite ihrer Kameraden auch in kämpfenden Einheiten. Seit 2001 waren nach offiziellen Angaben rund 280.000 Soldatinnen im Irak und in Afghanistan im Einsatz. Das waren zwölf Prozent aller dort stationierten US-Truppen. 144 Soldatinnen kamen in beiden Ländern ums Leben - 79 von ihnen in Kampfeinsätzen.
Neue Berufsfelder offen
Künftig können sich Frauen auf etwa 14.000 Stellen im Militär bewerben, die ihnen bislang verwehrt blieben. Sie sollen etwa nicht mehr nur in Brigaden, sondern auch in den kleineren Bataillonen dienen dürfen - und damit häufiger an der Front. Außerdem dürfen sie als Panzermechanikerinnen oder an Raketenwerfern arbeiten.
Sie hatten schon seit längerem Positionen wie Sanitäter oder Aufklärer inne. Doch sie durften ihre Tätigkeit nur nicht direkt im Kampfgeschehen ausführen. Diese Regel diente dazu, Frauen hinter der Front zu stationieren und so aus Gefechten herauszuhalten.
Rund 238.000 Stellen bei der US-Armee bleiben nach Angaben aus dem Pentagon jedoch auch künftig Männern vorbehalten: Der Einsatz in Infanterie-, Panzer- und Spezialeinheiten bleibt Soldatinnen weiter untersagt.
Kritikern geht die neue Regelung nicht weit genug. Auch US-Verteidigungsminister Leon Panetta glaubt, "dass dies nur der Anfang, nicht das Ende eines Prozesses ist", wie Pentagon-Sprecher George Little in Washington sagte. Die Armee werde weiterhin prüfen, welche neuen Posten für Frauen geöffnet werden könnten. Die neue Richtlinie könnte binnen zwei Monaten in Kraft treten, wenn sich auch der Kongress dafür ausspricht.
Quelle: ntv.de, dpa