Politik

Gabriel zum Klimaschutz "Führer der Menschheit" gefragt

Nach der Veröffentlichung des alarmierenden Klimaberichts der Vereinten Nationen hat Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) UN-Generalsekretär Ban Ki Moon zum Handeln aufgerufen. "Es ist unbedingt notwendig, dass sich die Vereinten Nationen auf der Ebene der Staats- und Regierungschefs sowie in der UN-Generalversammlung mit dem Klimawandel auseinander setzen. Das ist ein Menschheitsproblem, mit dem sich auch die Führer der Menschheit auseinander setzen müssen", sagte Gabriel der Zeitung "Die Welt".

Zeitfenster von etwa 10 bis 15 Jahren

Die Lösung des Klimaproblems könne nicht alleinige Aufgabe von 189 Umweltministern und 5.000 Experten sein, fügte er hinzu. Das hätten die Erfahrungen der letzten Weltklimakonferenz in Nairobi gezeigt. Gabriel mahnte zur Eile: "Es bleibt uns nur noch ein Zeitfenster von etwa 10 bis 15 Jahren, um in der internationalen Klimapolitik umzusteuern. Wenn uns das nicht gelingt, werden künftige Generationen massiv darunter zu leiden haben." Hauptproblem sei "der lange Bremsweg des Klimas. Was wir heute richtig machen, wird erst in etwa 30 Jahren spürbar sein."

Warnung vor Rückkehr zur Kernenergie

Der SPD-Vorsitzende Kurt Beck warnte eindringlich vor einer Rückkehr zur Kernenergie, wie sie angesichts der Klimadebatte von führenden Unions-Politikern immer wieder gefordert wird. "Atomkraft ist ein Irrweg mit unkalkulierbaren Risiken", sagte er der "Berliner Zeitung". Beck forderte als Reaktion auf den Klimareport mehr Investitionen in klimafreundliche Technik. "Es muss uns darum gehen, bessere Technologien zu entwickeln, Geld in die Hand zu nehmen für die Forschung und auf Innovation zu setzen", sagte der SPD-Vorsitzende. "Deutschland hat hier eine große Verantwortung und eine Riesenexportchance."

6,4 Grad höhere Temperaturen

Ein Temperaturanstieg um bis zu 6,4 Grad und die Erhöhung des Meeresspiegels um mehr als einen halben Meter bis zum Ende des Jahrhunderts: Das sind die alarmierenden Prognosen des vierten UN-Klimaberichts, der die Verantwortung des Menschen für die globale Erwärmung so deutlich herausstellt wie nie zuvor. "Mit dem nun vorliegenden Bericht sollten letzte Zweifel ausgeräumt sein, dass wir Menschen es sind, die die Klimaschraube überdrehen", sagte der Klima-Chefberater der Bundesregierung, Hans Joachim Schellnhuber, zu dem am Freitag in Paris veröffentlichten Dokument des UN-Klimarats IPCC.

Quelle: ntv.de

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