Politik

Massenrücktritt in Washington Führung des State Department geht

Rex Tillerson ist der neue Außenminister der USA.

Rex Tillerson ist der neue Außenminister der USA.

(Foto: AP)

In den USA ist es normal, dass neue Regierungen zahlreiche Posten in Ministerien und Behörden neu vergeben. Doch was im Außenministerium passiert, ist "der größte Abgang von institutionellem Gedächtnis seit Menschengedenken."

Zahlreiche Mitglieder der Führungsriege des US-Außenministeriums sind an dem Tag von ihren Ämtern zurückgetreten, an dem der neue Außenminister Rex Tillerson das Ministerium besucht hat, um sich vorzustellen. Das berichtet die "Washington Post".

Patrick Kennedy, ein hochrangiger Abteilungsleiter, der für die Verwaltung des State Department zuständig ist, reichte am Mittwochnachmittag seinen Rücktritt ein. Drei weitere Mitarbeiter aus der Führungsebene folgten ihm. Alle vier seien Karrierediplomaten gewesen, die unter republikanischen und demokratischen Regierungen gedient hätten, schreibt die "Post". Daneben habe es noch einige weitere Rücktritte gegeben.

Ob Kennedy und die drei anderen freiwillig gehen oder von den neuen Leuten aus Trumps Umfeld verdrängt wurden, sei im State Department umstritten, so die Zeitung. Laut CNN wurde den vier Diplomaten gesagt, ihre Dienste würden nicht länger benötigt.

Die "Washington Post" urteilt, mit den Abgängen sei die Arbeit Tillersons deutlich komplizierter geworden. "Es ist der größte gleichzeitige Abgang von institutionellem Gedächtnis seit Menschengedenken", sagte Ex-Diplomat David Wade. Dieser Verlust sei "unglaublich schwierig" zu ersetzen.

Kennedy war in den Übergang von der Obama- zur Trump-Regierung eingebunden und hatte erst kurz vor seinem Rücktritt neue Zuständigkeiten übernommen. Für enge Mitarbeiter sei sein Schritt eine Überraschung gewesen.

Der ehemalige US-Botschafter Richard Boucher sagte der Zeitung, personelle Veränderungen nach Regierungswechseln seien normal, liefen jedoch geordnet ab. So sei es dieses Mal nicht gewesen. "Außenpolitik macht man nicht, indem man Erklärungen abgibt", sagte Boucher, der unter der republikanischen Außenministerin Condoleezza Rice als Sprecher gearbeitet hatte. Außenpolitik mache man, "mit Tausenden Menschen, die jeden Tag daran arbeiten, Programme umzusetzen".

Quelle: ntv.de, hvo

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