Politik

FDP kommt aus dem Tief nicht heraus Für Schwarz-Gelb wird es ganz eng

Die Option Schwarz-Gelb - eine reine Baustelle. Union und FDP müssen bangen.

Die Option Schwarz-Gelb - eine reine Baustelle. Union und FDP müssen bangen.

(Foto: dpa)

Der Kampf der FDP um die Zweitstimmen wirkt nicht. Die FDP kann laut der letzten Forsa-Umfrage vor der Wahl nicht mehr Bürger auf ihre Seite locken. Eine schwarz-gelbe Koalition ist damit ungewiss - alles deutet auf eine Große Koalition hin. Rot-Grün wird aber wieder stärker.

Trotz der Kampagne für die Zweitstimme - die FDP muss mächtig um einen erneuten Einzug in den Bundestag bangen. Die jüngste Werbeeoffensive der Liberalen scheint bei den Wählern nicht angekommen zu sein. Unverändert verharren sie bei nur fünf Prozent der Stimmen, wie aus dem Forsa-Wahltrend im Auftrag von "RTL aktuell" hervorgeht. Für eine Neuauflage der schwarz-gelben Koalition wird es sehr eng.

Die Union kann so kurz vor der Wahl noch einmal einen Prozentpunkt im Vergleich zur vorigen Umfrage zulegen. 40 Prozent der Wähler würden ihr Kreuz bei CDU und CSU machen. Auch die SPD kann sich freuen. Peer Steinbrück berappelte sich und kam – abgesehen vom Stinkefinger-Foto –  weitgehend ohne Fauxpas durch die vergangenen Tage. Auch seine Genossen gewinnen einen Prozentpunkt. 26 Prozent würden laut Forsa-Wahltrend die SPD wählen.

Für Piraten und AfD sieht es schlecht aus

Erfreulich für die SPD ist auch, dass die Grünen im Vergleich zur vorigen Umfrage einen Prozentpunkt gewinnen und nun die Favoriten für 10 Prozent der Wähler ist. Im Gegenzug geben die Linken einen Prozentpunkt ab und fallen mit jetzt noch 9 Prozent hinter die Grünen zurück.

Für die Piraten und die Alternative für Deutschland (AfD) wird es wohl nicht reichen. Voraussichtlich können sie die Fünf-Prozent-Hürde nicht überspringen. Die Piraten verlieren verglichen mit der vorigen Forsa-Umfrage einen Prozentpunkt, 2 Prozent sind längst nicht genug. Die AfD gewinnt dagegen einen Prozentpunkt und kommt nun auf 4 Prozent. Für sonstige Kleinparteien stimmen 4 Prozent.

Gleichstand zwischen Schwarz-Gelb und Rot-Rot-Grün

Unterm Strich bleibt ein Patt zwischen schwarz-gelb und den drei sicher im Bundestag vertretenen Oppositionsparteien SPD, Grüne und Linke. Beide Lager kommen zusammen jeweils auf 45 Prozent der Stimmen. Ein Drittel der Wahlberechtigten ist laut den Forsa-Forschern aber noch immer unsicher.

Eine deutliche Mehrheit der Wähler wünscht sich eine Fortsetzung der Kanzlerinnen-Ära Merkel: Für 54 Prozent sollte sie auch die künftige Regierungschefin sein, in der Vorwoche waren es 53 Prozent. Auch Herausforderer Peer Steinbrück gewinnt – er sogar immerhin zwei Prozentpunkte auf 28 Prozent der Wähler, die sich ihn als künftigen Kanzler wünschen.

Große Koalition böte Sicherheit

Am Ende ist eine Große Koalition derzeit die mit Abstand sicherste Option. Sie kommt auf eine satte Mehrheit von 66 Prozent (Vorwoche 64  Prozent). Rot-Grün hätte mit 36 Prozent keine Mehrheit, für Schwarz-Grün würde es aber mit 50 Prozent reichen. Für das derzeit regierende Bündnis aus Union und FDP reicht es, wenn überhaupt, nach jetzigem Stand nur hauchdünn.

Immerhin: Hoffen kann die FDP noch auf die Unentschiedenen. "Wir haben zurzeit etwa ein Drittel der Wahlberechtigten, die noch unentschlossen sind, ob und wen sie wählen", sagt Forsa-Politikchef Peter Matuschek n-tv. "Dadurch ist bis zum Wahltag noch Bewegung drin."

Überschätzen dürfe man dieses Segment aber nicht. "Es ist also nicht so, dass bis zum Wahltag noch sehr viele Wanderungsbewegungen passieren", erklärt er. "Wenn, dann gibt es diese nicht zwischen, sondern innerhalb der politischen Lager."

Für den Forsa-Wahltrend wurden von Montag bis Donnerstag (16. Bis 19. September) 1.995 Wahlberechtigte befragt. Die jeweiligen Ergebnisse können um 2,5 Prozentpunkte nach oben oder unten abweichen.

"Es ist ein Stimmungsbild in der letzten Woche vor der Wahl auf einer breiten Datenbasis", meint Matuschek. Zwar gebe es immer gewisse Unsicherheiten. "Aber in der Vergangenheit lagen die Umfragen relativ nah am Endergebnis."

Quelle: ntv.de, jtw/hah

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