Politik

Die schwarz-gelben Nerven liegen blank Union und FDP zanken nun öffentlich

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Gelb (links) und schwarz (rechts) sind sich nicht mehr grün - Döring und Gröhe liegen im Clinch.

(Foto: picture alliance / dpa)

Es wird laut den Umfragen knapp für die schwarz-gelbe Koalition. Und wenn es eng wird, schlägt die Stunde der Egoisten. Dass die FDP so vehement um die Zweitstimme der Wähler wirbt, schmeckt CDU und CSU gar nicht. Deshalb tauschen die gereizten Generalsekretäre unfreundliche Worte aus.

Die FDP fürchtet angesichts aktueller Umfragen um den Einzug in den Bundestag. Deshalb tun die Liberalen alles, um potenzielle Wähler zu mobilisieren. Dass sie dabei auch in den Reihen der CDU/CSU-Sympathisanten wildern, schmeckt denen gar nicht.

Schwarz-gelbe Koalition war einmal - jetzt zählt nur noch das Kreuz auf dem Wahlzettel. Die FDP wirbt auch bei den Unionswählern darum, die Zweitstimme doch bitte an die Liberalen zu geben. Nur durch das Splitten der Stimmen sehen sie die Chance auf eine Fortsetzung der bisherigen Koalition gewahrt.

Schlagabtausch der Generäle

Führende Unionspolitiker werben hingegen vehement dafür, beide Stimmen an CDU oder CSU zu vergeben. Kanzlerin Angela Merkel forderte dies (siehe Video) und CSU-Vorsitzender Horst Seehofer verlangte einen Stopp der FDP-Kampagne.

Bei n-tv legen nun noch einmal die Generalsekretäre beider Parteien nach. CDU-General Hermann Gröhe sagte: "Die Zweitstimme ist ja nicht etwa zweitklassig, sondern ist die Stimme, die über die Mehrheitsverhältnisse im Deutschen Bundestag entscheidet." Jede Partei werbe um Vertrauen und wer vom CDU-Wahlprogramm überzeugt sei, der müsse beide Stimmen der CDU geben.

Der "geschätzte Kollege Gröhe"

Sein Kollege Patrick Döring warb bei n-tv hingegen für eine "starke Stimme der Freiheit" und giftete im Interview merklich angefressen zurück: "Ich finde es schon ein ganz merkwürdiges Demokratieverständnis, wenn der Eindruck erweckt wird, die Stimmen der Bürgerinnen und Bürger gehörten der Bundeskanzlerin oder dem geschätzten Kollegen Gröhe."

Dem "geschätzten Kollegen Gröhe" gab er dann auch gleich ein wenig Nachhilfe in Sachen Demokratie. Die Bürgerinnen und Bürger verliehen ihre Stimme am Wahltag immer neu für vier Jahre, belehrte er ihn und erläuterte den Grund für den gar nicht mehr freundschaftlichen Ton so kurz vor dem Urnengang: "Zunächst einmal sind wir in einem Wettbewerb untereinander. Wir sind ja auch aus gutem Grund unterschiedliche Parteien."

Quelle: ntv.de

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