Milliarden flossen in andere Länder Fukushima-Gelder veruntreut
01.11.2012, 09:31 Uhr
Für den Wiederaufbau nach dem Tsunami und der Atomkatastrophe standen eigentlich rund 15 Milliarden Yen an Spendengeldern zur Verfügung (rund 144 Milliarden Euro).
(Foto: REUTERS)
Ein Prüfbericht aus Tokio sorgt für Aufsehen: Gelder für den Wiederaufbau nach dem Tsunami in Japan 2011 und die Atomkatastrophe von Fukushima sind danach zu einem großen Teil in Projekte geflossen, die mit der Katastrophe nichts zu tun hatten.
Für den Wiederaufbau nach dem Tsunami in Japan vorgesehene Gelder sind laut einem Regierungsbericht teilweise in vollkommen andere Projekte geflossen. So wurden Teile der Gesamtsumme von 14,9 Billionen Yen (rund 144 Milliarden Euro) etwa für den Straßenbau auf der südlichen Insel Okinawa oder den Kauf seltener Erden verwendet, wie aus einem von der Regierung in Auftrag gegebenen Prüfungsbericht hervorgeht. Demnach wurde zudem für 4,2 Milliarden Yen Ausrüstung zur Katastrophenprävention in südostasiatische Länder geliefert.
Eigentlich waren die knapp 15 Billionen Yen ausschließlich für den Wiederaufbau des Nordostens Japans gedacht. Fast 19.000 Menschen waren im März 2011 ums Leben gekommen, als ein schweres Erdbeben und ein anschließender Tsunami die Gegend erschütterten. Die Naturkatastrophe führte zur Kernschmelze in der Atomanlage in Fukushima, der folgenschwersten Atomkatastrophe seit dem Unglück von Tschernobyl 1986.
leben immer noch mehr als 300.000 Menschen in provisorischen Unterkünften - weil ihre Häuser noch nicht wieder aufgebaut wurden oder weil die Umgebung noch radioaktiv verseucht ist. Politiker aus Nordostjapan kritisieren immer wieder, dass der Wiederaufbau viel zu schleppend vorangehe.
Quelle: ntv.de, AFP