Sylt hat einen neuen Bürgermeister Gabriele Pauli verliert Stichwahl
11.01.2015, 20:10 Uhr
Gabriele Pauli ist eine faire Verliererin - und gratuliert nach der Stimmenauszählung dem neuen Bürgermeister Nikolas Häckel.
(Foto: dpa)
Wenn mediale Aufmerksamkeit ein Kriterium für die Bürgermeisterwahl auf Deutschlands nördlichster Insel wäre, säße Gabriele Pauli jetzt im Rathaus. Das tut sie aber nicht: Die unaufgeregten Friesen entscheiden sich lieber für einen der ihren.
Die ehemalige Fürther Landrätin und einstige "CSU-Rebellin" Gabriele Pauli hat die Bürgermeisterwahl auf der Nordseeinsel Sylt verloren. Die 57-jährige parteilose Bayerin unterlag in der Stichwahl mit 45,0 Prozent ihrem ebenfalls parteilosen Konkurrenten Nikolas Häckel, der laut Wahlleitung 55,0 Prozent erhielt. Häckel, von der Sylter Wählergemeinschaft aufgestellt und von SPD und SSW unterstützt, tritt sein neues Amt im Mai 2015 an. Er löst Petra Reiber ab, die nach fast einem Vierteljahrhundert nicht mehr kandidiert hatte.
Bei der ersten Wahlrunde im Dezember hatte Pauli mit 30,6 Prozent noch vor Häckel gelegen, der 27 Prozent erhalten hatte. Während Pauli auf ihre Sachkompetenz nach 18 Jahren als Landrätin und auf plakative Wahlversprechen wie ein Begrüßungsgeld von 5000 Euro für jedes neugeborene Sylter Baby setzte, betonte Häckel seine Erfahrungen in der Verwaltung - seit mehr als elf Jahren leitet er das Baumamt in der Gemeinde Kronshagen bei Kiel. Zudem warb der gebürtige Insulaner als "ein Sylter für Sylt" um Stimmen.
Pauli war im Frühjahr 2014 nach einer Politik-Pause ins Gespräch für die vakante Stelle als Bürgermeisterin auf der bei vielen Prominenten beliebten Insel gebracht worden. Danach besuchte sie mehrfach die Insel, fand Gefallen am Norden, zog nach Sylt. Dort wollte sie auch im Fall einer Niederlage bleiben. Zur 13.000-Einwohner-Gemeinde Sylt gehören die Ortsteile Westerland, Keitum, Rantum, Tinnum, Archsum und Morsum.
Quelle: ntv.de, jve/dpa