Politik

Rolle des US-Militärs im Irak Gates muss Wogen glätten

US-Verteidigungsminister Robert Gates hat in Bagdad die neue Rolle des US-Militärs im Irak erörtert. US-Kommandeure hatten sich darüber beklagt, dass irakische Stellen ihre Bewegungsmöglichkeiten oft in übertriebener Weise einzuschränken versuchten.

Die amerikanischen Kampftruppen hatten sich Ende Juni aus den Städten und bewohnten Gebieten des Landes zurückgezogen. Derzeit haben die USA noch rund 130 000 Soldaten im Irak stationiert. Sie sollen bis Ende 2011 völlig aus dem Land abgezogen werden.

Gates, dessen Besuch nicht angekündigt war, traf auf einem US-Stützpunkt bei Nassirija 350 Kilometer südlich von Bagdad ein. Danach kam er in der irakischen Hauptstadt mit Ministerpräsident Nuri al-Maliki und Verteidigungsminister Abdelkader al-Obeidi zusammen.

Unterschiedliche Prioritäten

Die irakischen Politiker wollten vor allem die von ihnen angestrebte Beschaffung von amerikanischen Kampfflugzeugen vom Typ F-16 für die im Aufbau befindlichen Streitkräfte zur Sprache bringen, hieß es in Bagdad. Gates ging es in erster Linie um die Klärung der Rolle des US-Militärs in der neuen Situation. Unterschiedliche Auslegungen des Truppenstationierungsabkommens, das seit Jahresbeginn die Präsenz und Verfahrensweisen der amerikanischen Soldaten regelt, hatten zuletzt zu Spannungen geführt.

Banküberfall in Bagdad

Unterdessen geht die Gewalt weiter. Bei einem Banküberfall in Bagdad erschossen Bewaffnete acht Polizisten und Wachleute. Die Täter seien nach der Schießerei in einer Bankfiliale im Zentrum der irakischen Hauptstadt mit umgerechnet 5,7 Millionen Dollar (rund 4 Millionen Euro) entkommen, berichteten irakische Medien unter Berufung auf Regierungskreise.

Erst vor wenigen Tagen hatten Bewaffnete beim Angriff auf eine Wechselstube in Bagdad vier Menschen ermordet. In Bagdad wird gemutmaßt, dass Aufständische hinter diesen Beutezügen stehen, die damit ihre Aktivitäten finanzieren wollen.

Quelle: ntv.de, dpa

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