AfD-Führung im Clinch Gauland nordet Henkel ein
01.11.2014, 17:18 Uhr
Alexander Gauland kann die Aussagen von Hans-Olaf Henkel nicht akzeptieren.
(Foto: imago/Jens Jeske)
AfD-Vize Henkel geniert sich für manche Mitglieder seiner Partei - so sehr, dass er sich bei Parteitagen "am liebsten unter dem Stuhl verkriechen" würde. Co-Vize Gauland ärgern solche Aussagen - und legt Henkel den Parteiaustritt nahe.
AfD-Vize-Chef Hans-Olaf Henkel hat sich den Zorn seines Co-Vizes Alexander Gauland zugezogen. Der Brandenburger Politiker sagte der "Bild"-Zeitung: "Wenn jemand sagt, dass er sich für die Partei schämt, dann muss er die Partei verlassen." Später entschärfte Gauland diese Aussage.
Gauland bezog sich auf ein Interview Henkels mit der "Zeit". Henkel bekräftigte später seine dort getätigten Aussagen im Gespräch mit n-tv.de: "Wenn sich ein Idiot auf dem Parteitag hinstellt und von den Bilderbergern spricht und behauptet, sie regierten die Welt, dann schäme ich mich und würde mich am liebsten unter dem Stuhl verkriechen."
Gauland korrigierte sich nach Erscheinen des "Bild"-Interviews gegenüber der Nachrichtenagentur dpa, er wolle nicht, dass Henkel die AfD verlasse. Aber: "Es kann nicht sein, dass wir Menschen, die eine andere, differenzierte Meinung vertreten, verstoßen, indem wir sie beschimpfen."
Henkel hatte der "Zeit" gesagt, in der AfD gebe es "Ideologen, Goldgräber, Karrieristen". Auf Parteitagen höre er "wilde Verschwörungstheorien". Und weiter: "Ich werde dann ganz klein und schäme mich in Grund und Boden." Auch auf Landesebene machen der Partei Grabenkämpfe und Ausschlüsse zu schaffen. Parteichef Bernd Lucke hatte Anfang Oktober in einem Brandbrief dazu aufgerufen, gegen Querulanten in den eigenen Reihen vorzugehen.
Quelle: ntv.de, jog/dpa