Reisewarnung für die Hansestadt Gefahrenzone verunsichert US-Bürger
08.01.2014, 05:27 Uhr
Verstärkte Polizeipräsenz im Hamburger Gefahrengebiet (Archivbild).
(Foto: picture alliance / dpa)
Das Gefahrengebiet mitten in Hamburg erregt über die Grenzen der Stadt hinaus Aufmerksamkeit. In einer E-Mail warnt nun die US-Botschaft ihre Landsleute vor dem Schanzenviertel. Dort kommt es weiter zu Protesten gegen die Sperrzone.
Die US-Botschaft in Berlin hat für Bürger der Vereinigten Staaten eine Warnung für die Hamburger Gefahrenzone au sgegeben. Das berichtet der "Tagesspiegel". In einer E-Mail, die am Dienstag verschickt wurde, warnt die Botschaft US-Amerikaner, die in Hamburg leben oder die Stadt in den nächsten Tagen besuchen möchten. Sie sollen in der Gefahrenzone vorsichtig sein und größere Menschenansammlungen meiden. Laut "Tagesspiegel"-Informationen handelt es sich bei der Warnung um eine Routinemaßnahme.
Am Dienstagabend nahm die Hamburger Polizei erneut Demonstranten in Gewahrsam. Nach einer friedlichen Kundgebung am Abend hatte sich eine Gruppe von rund 100 Menschen offenbar entfernt und in der Nähe des U-Bahnhofs Schlump im Schanzenviertel Feuerwerkskörper auf Polizisten geworfen. Daraufhin nahmen die Beamten 17 Personen mit. Verletzt wurde auf beiden Seiten niemand.
Auf der eigentlichen Demonstration war es ruhig geblieben. Knapp 600 Menschen aus dem linken Spektrum hatten sich abends im Stadtteil St. Pauli getroffen, um gegen das von der Polizei eingerichtete Gefahrengebiet in der Hansestadt zu demonstrieren. Auch hier kam es zwar zu vereinzelten Böllerwürfen, ansonsten blieb die spontan angemeldete Kundgebung laut Polizei aber friedlich.
Gefahrengebiet erlaubt willkürliche Kontrollen
Das Gefahrengebiet war am Wochenende in der Hansestadt eingerichtet worden, nachdem Polizisten kurz vor Weihnachten bei Krawallen angegriffen und teilweise schwer verletzt worden waren. Die Zusammenstöße im Dezember zwischen Demonstranten und der Polizei sowie das Vorgehen der Beamten war kontrovers diskutiert worden. Die Gefahrenzone soll vorerst bestehen bleiben, sagte eine Polizeisprecherin. Polizisten dürfen in dem Gebiet verdachtsunabhängig Personen kontrollieren.
Quelle: ntv.de, nsc/wne/dpa