Politik

Bahnprojekt Stuttgart 21 Gegner brechen Gespräche ab

Nach dem Scheitern eines ersten Treffens von Gegnern und Befürwortern des umstrittenen Bahnprojekts "Stuttgart 21" sieht das Bündnis gegen den Bahnhofsumbau keine Grundlage mehr für weitere Gespräche. Grund sei die "Unbeweglichkeit von Seiten der Bahn".

Anspielung auf die nächste Landtagswahl.

Anspielung auf die nächste Landtagswahl.

(Foto: dpa)

Der Gesprächsfaden zwischen Gegnern und Befürwortern von Stuttgart 21 ist abgerissen. Jetzt droht der Streit um das Milliardenbahnprojekt wieder zu eskalieren. Gangolf Stocker, Chef der Bürgerinitiative "Leben in Stuttgart - Kein Stuttgart 21" sagte, ein weiteres Gespräch mit den Projektträgern sei nur sinnvoll, wenn der Südflügel des Hauptbahnhofs nicht abgerissen werde und es keine Eingriffe in den Schlosspark gebe.

Demonstranten besetzten am Montag mehrere Bäume im Schlossgarten. Am Abend fand die traditionelle Montagsdemonstration gegen Bahnprojekt statt. Vertreter beider Seiten waren am vergangenen Freitag auf Anregung des Stadtdekans Michael Brock im Haus der katholischen Kirche zu einem Sondierungsgespräch zusammengekommen.

Die Bahn und Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) zeigten sich enttäuscht vom Rückzieher der Gegner. "Es ist schade, dass der Dialog einseitig aufgekündigt wird", sagte Mappus. Es sei von Anfang an klar gewesen, dass die Arbeiten für das Projekt auch während künftiger Gespräche weitergehen müssten, teilte die Bahn mit. Die Hand für einen Dialog bleibe weiter ausgestreckt.

Vorwurf der Machtbessenheit

Gegen einen Baustopp sprach sich auch der ehemalige Bahnchef Heinz Dürr aus. Vielen Gegnern, wie etwa den Grünen gehe es gar nicht um den Bahnhof sondern um die Macht, sagte er der Tageszeitung "taz": "Die Bahn überlebt, wenn Stuttgart 21 nicht gebaut wird. Aber Stuttgart bleibt dann eben eine Provinzstadt ohne Potenzial."

Laut Plan soll der Hauptbahnhof in eine unterirdische Durchgangsstation umgebaut und an die geplante Schnellbahnstrecke nach Ulm angebunden werden. Nach Angaben der Bahn kostet das Gesamtprojekt etwa 7 Milliarden Euro. Die Gegner berufen sich auf Studien, wonach 10 bis 18 Milliarden Euro anfallen könnten.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen