Von 2002 bis heute Geisel-Ermordungen, die Schreckens-Chronologie
02.09.2014, 22:42 UhrDer Ermordung von US-Journalisten durch Extremisten der Dschihadistengruppe Islamischer Staat geht eine Reihe ähnlicher Verbrechen an Ausländern aus dem Westen voraus - zu denen sich meist radikale Islamisten bekannten.
Der Ermordung von US-Journalisten durch Extremisten der Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) geht eine Reihe ähnlicher Verbrechen an Ausländern aus dem Westen voraus, zu denen sich meist radikale Islamisten bekannten:
23. Januar 2002, Pakistan: Der US-Reporter Daniel Pearl wird in der pakistanischen Hafenstadt Karachi entführt und noch im selben Jahr getötet. Ein drastisches Video seiner Enthauptung wird einen Monat später dem US-Konsulat zugeschickt.
28. Oktober 2002, Jordanien: Der US-Diplomat Laurence Foley von der Hilfsorganisation USAID wird aus nächster Nähe vor seinem Haus in Amman erschossen. Der Chef des Terrornetzwerks Al-Kaida im Irak, Abu Mussab al-Sarkawi, wird 2004 in Abwesenheit für die Tat zum Tode verurteilt. 2006 wird er bei einem US-Angriff im Norden Bagdads getötet.
14. April 2004, Irak: Der italienische Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma, Fabrizio Quattrocchi, wird zwei Tage nach seiner Entführung erschossen. Als Begründung wird die italienische Weigerung genannt, die Truppen aus dem Irak abzuziehen. Quattrocchi ist die erste ermordete ausländische Geisel im Irak.
11. Mai 2004, Irak: Ein Video auf einer Al-Kaida-nahen Internetseite zeigt die Enthauptung des US-Geschäftsmanns Nicholas Berg, der im April in Bagdad verschleppt worden war. US-Sicherheitskräften zufolge ist der vermummte Täter al-Sarkawi selbst.
18. Juni 2004, Saudi-Arabien: Eine islamistische Website verbreitet Fotos der Enthauptung des US-Ingenieurs Paul Marshall Johnson, der kurz zuvor in Riad entführt wurde. Zehn Jahre später werden in Riad ein Al-Kaida-Mitglied zum Tode und 13 Mitangeklagte zu Haftstrafen verurteilt.
20. August 2004, Irak: Der italienische Journalist Enzo Baldoni wird zwischen Bagdad und Nadschaf entführt, wenige Tage später bekennt sich eine Gruppe namens Islamische Armee im Irak in einem Video zu seiner Ermordung.
20. September 2004, Irak: Eine von al-Sarkawi angeführte Hardliner-Gruppe verkündet die Enthauptung des US-Bürgers Eugene Armstrong, der mit seinem Landsmann Jack Hensley und dem Briten Kenneth Bigley verschleppt worden war. Hensleys Ermordung wird einen Tag später verkündet. Am 8. Oktober wird auch der Mord an Bigley öffentlich gemacht.
7. Februar 2009, Pakistan: Der polnische Geologe Piotr Stanczak wird nach mehr als vier Monaten Geiselhaft von militanten Islamisten enthauptet.
3. Juni 2009, Sahelzone: Der nordafrikanische Al-Kaida-Ableger Aqmi bekennt sich zu seiner ersten Hinrichtung einer westlichen Geisel. Das Opfer ist der britische Tourist Edwin Dyer, der im Januar im Grenzgebiet zwischen Mali und Niger verschleppt worden war. Augenzeugen zufolge schnitt der algerische Aqmi-Anführer Abdelhamid Abou Zeid selbst seinem Opfer die Kehle durch.
19. April 2010, Niger: Der pensionierte französische Ingenieur Michel Germaneau wird im Norden Nigers entführt und von Aqmi nach Mali gebracht. Am 25. Juli verkündet die Gruppe die Hinrichtung des 78-Jährigen. Zuvor war ein Befreiungsversuch französischer und mauretanischer Truppen gescheitert.
15. April 2011, Gazastreifen: Der aus Italien stammende propalästinensische Aktivist Vittorio Arrigoni wird erhängt in einem Haus aufgefunden. Kurz zuvor war er von Salafisten verschleppt worden.
24. November 2011, Mali: Der Franzose Philippe Verdon wird aus seinem Hotel entführt. Im März 2013 verkündet Aqmi die Ermordung Verdons als Rache für Frankreichs Militäreinsatz in dem Land.
19. August 2014, Syrien oder Irak: IS-Dschihadisten veröffentlichen ein Video der Enthauptung des zwei Jahre zuvor verschollenen US-Reporters James Foley. Als Motiv nennen sie Rache für US-Luftangriffe auf IS-Stellungen.
2. September 2014: Die in Syrien und im Nordirak kämpfende Dschihadistengruppe stellt ein weiteres Video ins Internet, das die Enthauptung des US-Reporters Steven Sotloff zeigen soll. Sotloff war im August 2013 im Norden Syriens verschleppt worden.
Quelle: ntv.de, dsi/AFP