"Huthis sitzen im Hotel herum" Genfer Jemen-Gespräche stocken
17.06.2015, 18:52 UhrEin gesprengtes Unterhändler-Haus und verhandlungsunwillige Huthi-Rebellen: Die Friedensgespräche für den Jemen stehen unter keinem guten Stern. Experten erwarten keinen Durchbruch in Genf.
Die Genfer Friedensgespräche für den Jemen sind ins Stocken geraten. Außenminister Rejad Jassin Abdullah sagte, die Vertreter der Huthi-Rebellen seien nicht zu einem geplanten Treffen erschienen. "Sie sitzen nur in ihrem Hotel herum und erfinden alle möglichen Gerüchte." Auf die Frage, ob seine Delegation abreisen werde, sagte Abdullah: "Wir haben 48 Stunden."
Zuvor war bekanntgeworden, dass die Huthis das Haus des Regierungsunterhändlers Abdel-Asis Dschubari gesprengt hatten. In Internet wurden Bilder der Trümmer in dem Ort Dhamar gezeigt. Dschubari zeigte sich schockiert. "Es ist bedauerlich, dass es mit den Manieren und dem Verhalten der Menschen so weit kommen kann", sagte er. Huthi-Vertreter waren zunächst nicht zu erreichen.
Die von den Vereinten Nationen vermittelten Gespräche sollen den Bürgerkrieg in dem verarmten arabischen Land beenden. Der Krieg begann, nachdem Huthis im September die Hauptstadt Sanaa einnahmen. In Genf sollen die Vertreter der Huthis und des nach Saudi-Arabien geflohenen Präsidenten Abd-Rabbu Mansur Hadi nach einer Lösung suchen. Experten erwarten keinen Durchbruch.
Der von der Regierung in Riad unterstützte Hadi pocht auf die Umsetzung einer UN-Resolution, nach der sich die Huthis aus den Städten zurückziehen und Hadi als Staatsoberhaupt anerkennen sollen. Die Huthis sehen aber keinen Grund, ihre Bodengewinne wieder aufzugeben.
Quelle: ntv.de, wne/rts