Politik

"Der Salzstock ist tot" Geologe zweifelt an Gorleben

Beim Bundestags-Untersuchungsausschuss zu Gorleben werden erneut Zweifel an der Eignung des Salzstocks als Atommüllendlager laut. Schon in den 70er/80er Jahren seien Risiken für die Standfestigkeit erkannt worden.

Blick auf das Werksgelände.

Blick auf das Werksgelände.

(Foto: REUTERS)

Der frühere niedersächsische Landesgeologe Klaus Duphorn hat große Zweifel an der Eignung des Salzstocks Gorleben als Atommüllendlager. "Für mich ist der Salzstock tot", sagte Duphorn beim Bundestags-Untersuchungsausschuss zu Gorleben.

Die Untersuchungen mit Bohrungen von Ende der 1970er Jahre bis Anfang der 1980er Jahre hätten Risiken für die Salzstruktur etwa durch Wasser ergeben. Die Strahlenmedizin sei dann aber höher bewertet worden als die Geowissenschaft. Duphorn appellierte damals an die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB), auch andere Standorte zu prüfen. Die PTB habe dies der Bundesregierung empfehlen wollen.

Die schwarz-gelbe Koalition hält die Entscheidung für die Erkundung des niedersächsischen Salzstockes 1983 unter der Regierung von CDU-Kanzler Helmut Kohl für einwandfrei. Dagegen vermutet die Opposition, dass die Entscheidung wissenschaftlich nicht abgesichert und politisch motiviert war. Union und FDP wollen den Salzstock weiter erkunden. Die Prüfung anderer Standorte wurde nach Angaben des früheren PTB-Abteilungsleiters Helmut Röthemeyer auf Wunsch der damaligen Bundesregierung in einem Bericht nicht festgehalten.

Quelle: ntv.de, dpa

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