Politik

Krisenprovinz Kosovo Gewaltausbruch erwartet

Der ehemalige US-Balkan-Vermittler Richard Holbrooke hat vor einer Explosion der Gewalt im Kosovo gewarnt. Damit sei bereits in wenigen Wochen zu rechnen, wenn Russland seine Blockade einer begrenzten Unabhängigkeit für die serbische Provinz fortsetze, sagte Holbrooke am Montag in Brüssel. Die für die Sicherheit im Kosovo verantwortlichen Nato-Truppen müssten sich auf diese Entwicklung einstellen, forderte der ehemalige US-Botschafter bei den Vereinten Nationen. In der Provinz sind auch etwa 2700 Bundeswehrsoldaten stationiert.

"Wenn die Russen eine Verzögerung der UN-Pläne verursachen, sie verwässern oder ihr Veto dagegen einlegen, dann wird sich der lang aufgestaute Wunsch der Kosovo-Albaner nach einer zügigen Unabhängigkeit in Gewalt entladen", sagte Holbrooke bei einer internationalen Tagung. "Die Russen sollten sich der Folgen ihres Verhaltens in New York bewusst sein." Der von UN-Vermittler Martti Ahtisaari vorgelegte Plan sei die bestmögliche Lösung unter den derzeitigen Umständen.

Der UN-Sicherheitsrat soll im April über den Vorschlag Ahtisaaris entscheiden, der ein Ende der serbischen Souveränität über die Provinz von der Größe Schleswig-Holsteins vorsieht. Russland hat ein Veto-Recht in dem Gremium und fordert eine Lösung, mit der seine serbischen Verbündeten einverstanden sind. Die Regierung in Belgrad lehnt einen Verzicht auf das mehrheitlich von Albanern bewohnte Kosovo ab.

Quelle: ntv.de

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