Schröder bei IG Metall Gewerkschaft stützt Rot-Grün
15.06.2002, 19:22 UhrDie IG Metall hat zum Abschluss ihres "Zukunftskongresses" in Leipzig eine klare Empfehlung für die Fortsetzung der rot-grünen Bundesregierung ausgesprochen. Gewerkschafts-Vize Jürgen Peters forderte die 2,7 Mio. Mitglieder der IG Metall auf, am 22. September die Richtung der Politik mitzubestimmen. Zuvor hatte Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) bei den Teilnehmern des Kongresses um Zustimmung für seine Politik geworben.
Die rot-grüne Regierung biete die "Chance für eine Politik für Arbeit und soziale Gerechtigkeit", sagte Peters. Die anderen Parteien wollten hingegen eine Politik der Deregulierung, der Entsolidarisierung und der Entmachtung der Gewerkschaften. Peters warnte vor einer Aushöhlung der Tarifautonomie. Wer diese angreife, attackiere zugleich die IG Metall. Dies werde nicht ohne Konsequenzen bleiben. Wer mit dem Feuer spiele, müsse wissen, dass die IG Metall mehr als 18 Prozent mobilisieren könne, sagte Peters insbesondere an die Adresse der FDP gerichtet.
Schröder für Flächentarif
Wie Peters trat Schröder für den Erhalt des Flächentarifs ein. Der Opposition warf der Kanzler vor, "die zentrale Verhandlungsmacht der Gewerkschaften zerstören" zu wollen.
Selbstkritisch räumte Schröder ein, dass die Bundesregierung ihr Ziel, die Zahl der Arbeitslosen bis zum Ende der Legislaturperiode unter die Marke von 3,5 Mio. zu senken, nicht mehr erreichen werde. Er versprach, im Falle seiner Wiederwahl die Reform des Arbeitsmarktes und der Bundesanstalt für Arbeit in den Vordergrund seiner Politik zu stellen. Zudem werde Rot-Grün mehr Geld in die Bildung investieren.
Beim "Zukunftskongress" hatten 800 Teilnehmer drei Tage lang über die künftige Strategie der IG Metall diskutiert. "Die IG Metall muss noch politischer werden, muss Positionen beziehen, Ansprüche stellen", stellte Peters bilanzierend fest.
Quelle: ntv.de