"Prost Neujahr 2002" Glück, Geld, Gesundheit
01.01.2002, 00:01 UhrDeutschlandweit wurde der Beginn des neuen Jahres gefeiert. Mit einem riesigen Feuerwerk haben rund 1,2 Millionen Menschen auf Deutschlands größter Silvesterparty am Brandenburger Tor in Berlin das neue Jahr und den Euro begrüßt.
Goldene Palmzweige und rote Herzen erleuchteten den Himmel über der drei Kilometer langen Festmeile zwischen Friedrichstraße und Siegessäule. Das zwölfminütige Höhenfeuerwerk aus 550 Kugel- und Zylinderbomben war um Mitternacht der Höhepunkt der Feier. Danach wurde sie zur Willkommensparty für den Euro. Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) tauschte als erster am Pariser Platz D-Mark in Euro-Scheine. „Alle werden sich fragen, wieso haben wir das nicht schon früher gemacht“, sagte Eichel. Danach konnten auch Berliner und Touristen die D-Mark in Euro wechseln. Beim Lichtspektakel „Colours“ in Berlin hatten noch vor Mitternacht sprühende Funken die 69 Meter hohe Siegessäule in ein grelles Licht gekleidet.
Paderborner Pech
In Paderborn sind in der Silvesternacht mindestens zwölf Menschen verletzt worden, als Unbekannte einen selbst gebastelten Feuerwerkskörper in eine Gaststätte in der Innenstadt warfen. Wie ein Polizeisprecher am Dienstag mitteilte, explodierte der mit Plastik ummantelte Feuerwerkskörper in der gut gefüllten Gaststätte. Plastiksplitter flogen durch den Raum und trafen zahlreiche Gäste. Eine Person musste wegen schwerer Augenverletzungen mit einem Rettungshubschrauber in eine Münsteraner Spezialklinik geflogen werden, eine weitere wurde wegen ihrer schweren Verletzungen in einem Paderborner Krakenhaus behandelt. Die Ermittlungen der Polizei dauerten am Mittag noch an.
Berliner Zahlen
In Berlin wurde die Polizei zu rund 2.000 Einsätzen gerufen. Durch Feuerwerkskörper wurden in der Hauptstadt 29 Menschen verletzt, der Feuerwehr musste 455 Brände bekämpfen, die zum großen Teil durch Silvesterknaller ausgelöst worden waren. Bis zum Morgen gab es 73 Transporte in die Berliner Krankenhäuser. Die 224 Helfer des Deutschen Roten Kreuzes und des Malteser Hilfsdienstes auf der Partymeile im Zentrum Berlins hatten nach den Angaben der Polizei keine größeren Einsätze zu leisten.
Bielefelder Brand
Ein Schaden von mehreren Millionen Euro ist beim Brand einer Lagerhalle mit 1000 Tonnen Kunststoff in Bielefeld entstanden. 200 Tonnen PVC, 800 Tonnen Kunststoffgranulat und teure Verarbeitungsmaschinen wurden in der völlig zerstörten 3.500 Quadratmeter großen Halle ein Raub der Flammen, teilte die Polizei mit. Der Brand hatte die Einsatzkräfte mehr als 20 Stunden bis zum Neujahrsvormittag beschäftigt. Der Brandgeruch war noch in 40 Kilometern Entfernung feststellbar. Menschen wurden nicht verletzt. Die Ursache des Feuers ist noch unklar. Rund 200 Feuerwehrleute mussten den Angaben zufolge wegen starker Rauchentwicklung und Salzsäuredämpfen aus dem verbrannten PVC zeitweise mit schwerem Atemschutzgerät arbeiten. Messungen ergaben am Dienstagmorgen keine Gefährdung für die Bevölkerung.
Hamburger Tote
In Hamburg sind bei zwei Bränden in der Silvesternacht drei Menschen ums Leben gekommen. Nach Polizeiangaben vom Dienstag starb eine 90 Jahre alte Frau bei einem Wohnungsbrand im Stadtteil Rahlstedt. Ursache soll ein defekter Toaster gewesen sein. Bei einem Wohnungsbrand in einem Mehrfamilienhaus in Lohbrügge kamen ein 53 Jahre alter Mann und seine 47-jährige Frau ums Leben. Die Ursache ist laut Polizei noch nicht ermittelt.
Quelle: ntv.de