Politik

Schweizer kann Libyen verlassen Göldi landet in Zürich

Der Schweizer Geschäftsmann Max Göldi ist nach fast zwei Jahren wieder in der Schweiz. Er war in die diplomatische Krise zwischen der Schweiz und Libyen geraten. Wegen angeblicher Verstöße gegen die Aufenthaltsbestimmungen saß er vier Monate in Haft.

Das lange Leiden des Schweizers Max Göldi in Libyen ist zu Ende. Der Geschäftsmann konnte das nordafrikanische Land in der Nacht - fast zwei Jahre nach seiner Festnahme wegen angeblicher Verstöße gegen die Aufenthaltsbestimmungen - endlich verlassen. Nach einem Zwischenstopp in Tunis traf er nach Angaben der schweizerischen Nachrichtenagentur SDA auf dem Flughafen Zürich-Kloten ein. Auf dem letzten Teil der Reise wurde er von der Schweizer Außenministerin Micheline Calmy-Rey begleitet.

Göldi und die Schweizer Außenministerin Calmy-Rey auf dem Züricher Flughafen.

Göldi und die Schweizer Außenministerin Calmy-Rey auf dem Züricher Flughafen.

(Foto: dpa)

Der Schweizer Geschäftsmann hatte zuletzt vier Monate in einem libyschen Gefängnis verbracht und war am vergangenen Donnerstag kurz vor Ende seiner Haftstrafe freigelassen worden.

Göldi war das letzte Opfer im Nervenkrieg zwischen Libyen und der Schweiz, der vor zwei Jahren mit der Verhaftung des Sohnes von Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi, Hannibal, in Genf begonnen hatte. Der Gaddafi-Sohn und seine Frau sollen Hotelangestellte misshandelt haben, was sie bestritten.

Fall soll untersucht werden

Zusammen mit Göldi war Rachid Hamdani, ein Schweizer Geschäftsmann tunesischer Herkunft, in Libyen vor Gericht gestellt worden. Den beiden Männern wurden unter anderem Visa-Vergehen vorgeworfen. Hamdani konnte Libyen später verlassen. Dagegen wurde Göldi im Februar zu der Gefängnisstrafe verurteilt.

Am Sonntag hatte die Schweizer Außenministerin in Tripolis ein Abkommen mit Libyen unterzeichnet, das unter anderem eine Untersuchung des Falles vorsieht. Calmy-Rey war am Samstagabend zusammen mit ihrem spanischen Amtskollegen und EU-Ratsvorsitzenden Miguel Angel Moratinos in Tripolis eingetroffen. Calmy-Rey entschuldigte sich im Namen der Schweiz dafür, dass eine Genfer Zeitung illegal beschaffte Polizeifotos von Hannibal Gaddafi veröffentlicht hatte. Auch dieser Fall werde untersucht.

Auch der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi hielt sich am Sonntag in Tripolis auf. Zunächst hatte es Berichte gegeben, dass der Schweizer Geschäftsmann zusammen mit Berlusconi das Land verlassen sollte.

Quelle: ntv.de, dpa

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