Politik

Nach stürmischer Fahrt "Gorch Fock" kommt heim

Die Besatzung wurde sehnlich erwartet.

Die Besatzung wurde sehnlich erwartet.

(Foto: dpa)

Das Marine-Schulschiff  ist in seinen Heimathafen Kiel zurückgekehrt, nachdem die Ausbildungsreise wegen Aufsehen erregender Schikanevorwürfe abgebrochen worden war. Zudem war eine Kadettin zuvor bei der Ausbildung an Bord tödlich verunglückt. Viele hundert Angehörige, Freunde und Kollegen begrüßten im Marinestützpunkt den Dreimaster mit rund 180 Mitgliedern der Stammbesatzung und der Segelcrew an Bord. Offiziersanwärter waren nicht mehr dabei, nachdem die Ausbildung wegen des Todes der Kadettin im November abgebrochen worden war.

Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Hellmut Königshaus fordert, dass die Bundeswehr die noch bestehenden Risiken bei der Gorch Fock "so weit wie möglich" minimiert. Dabei begrüßt der FDP-Politiker, dass nun ein Übungsmast errichtet wird und die Rettungswesten mit GPS-Transpondern ausgestattet werden. Dann stehe einem Weiterbetrieb des Schulschiffs seiner Ansicht nach "von der Sicherheitsfrage nichts entgegen". Königshaus spricht sich zugleich für bessere Regeln an Bord aus. "Die müssen eindeutiger und klarer werden, damit es gar nicht erst zu solchen Konflikten wie auf diesem letzten, dritten Ausbildungsturn kommt", sagte er bei n-tv.

Südamerika-Törn mit Schwierigkeiten

Das Schiff, bis dahin der Stolz der Marine, war vor achteinhalb Monaten nach Südamerika ausgelaufen. Während der Reise stürzte die Kadettin aus der Takelage in den Tod, gegen die Stammbesatzung wurden Vorwürfe der Drangsalierung laut und sorgten für negative Schlagzeilen. Kapitän Norbert Schatz wurde vom damaligen Verteidigungsminister (CSU) suspendiert. Eine abschließende Stellungnahme des Verteidigungsministeriums steht noch aus. Ermittlungen der Kieler Staatsanwaltschaft zum tödlichen Sturz der Kadettin vom November sollen noch diesen Monat abgeschlossen werden.

Die Zukunft der "Gorch Fock" als Ausbildungsschiff war angesichts der Vorwürfe offen infrage gestellt worden, zuletzt nahmen aber Anzeichen zu, dass es weitergehen könnte. Die Ausbildung soll nach Medienberichten erst Anfang 2012 weitergehen und mit einem Übungsmast an Land besser vorbereitet werden.

Quelle: ntv.de, ghö/dpa

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