Politik

Irak: Al Kaida steht im Verdacht Gouverneur überlebt Anschlag

Eine Bombenexplosion beschädigt das Haus eines Provinzpolitikers in Irak.

Eine Bombenexplosion beschädigt das Haus eines Provinzpolitikers in Irak.

(Foto: dpa)

Selbstmordattentäter zünden kurz hintereinander zwei Autobomben vor dem Haus eines Provinzgouverneurs im Irak. Die Detonation reißt mindestens 26 Menschen in den Tod. Der Politiker bleibt jedoch unverletzt. Seine Mitarbeiter machen das Terrornetzwerk Al Kaida für den Anschlag verantwortlich.

Sechs Monate vor dem geplanten Abzug der letzten US-Soldaten nimmt die Gewalt im Irak wieder zu. Bei einem Bombenanschlag auf das Haus eines Provinzpolitikers sind mindestens 26 Menschen ums Leben gekommen. Vor dem Anwesen des Gouverneurs der Provinz Diwanija südlich von Bagdad zündeten Selbstmordattentäter zwei Autobomben, wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte. Unter den Toten waren demnach zahlreiche Polizisten, rund 30 weitere Menschen wurden bei dem Anschlag verletzt.

Die beiden Autobomben detonierten kurz hintereinander vor dem Haus von Gouverneur Salam Hussein Alwan in der rund 160 Kilometer südlich von Bagdad gelegenen Stadt Diwanija, wie der Ministeriumssprecher sagte. Der erste Attentäter habe sein Fahrzeug direkt vor dem Eingang des Anwesens in die Luft gesprengt, drei Minuten später sei die zweite Bombe hochgegangen. Nach Polizeiangaben wurde ein Wachposten vor dem Haus des Politikers zerstört, die Mauer und die Fassade des Anwesens wurden beschädigt.

Gouverneur bleibt unverletzt

Die Bomben explodierten, als sich der Konvoi des Gouverneurs zur Abfahrt bereit machte. Der Politiker, der der Partei von Ministerpräsident Nuri el Maliki angehört, blieb nach Angaben seines Büros unverletzt - offenbar weil er etwas später zur Arbeit fuhr als sonst.

Der Sprecher des Verteidigungsministeriums sprach nach dem Anschlag von mindestens 26 Toten und 29 Verletzten. Nach Angaben von Ärzten aus Diwanija wurden 21 Polizisten getötet. Außerdem seien 35 Verletzte ins Krankenhaus eingeliefert worden, darunter 30 Polizisten. Ein Mitarbeiter des Gouverneurs machte das Terrornetzwerk für den Anschlag verantwortlich.

Die knapp 200 Kilometer südlich von Bagdad gelegene Provinz Diwanija, in der mehrheitlich schiitische Muslime leben, gehört zu den friedlicheren Regionen des Iraks, in denen Terroranschläge nicht an der Tagesordnung sind. "Dieser Anschlag sollte uns eine Warnung sein, wir müssen mehr Wachsamkeit zeigen", sagte der Parlamentsabgeordnete Hamid al-Chodhari.

Bei weiteren Anschlägen in Bagdad und in der südlichen Provinz Babylon gab es nach Angaben von Sicherheitskräften vier Tote und 16 Verletzte. In Awlad Muslim 60 Kilometer südlich von Bagdad explodierte nach Polizeiangaben eine Bombe in einem Café, im Osten Bagdads ging nach Angaben aus dem Verteidigungsministerium eine Bombe hoch, als ein Armeekonvoi vorbeifuhr. Im Stadtviertel Nussur im Westen der Hauptstadt wurde ein Minibus von einer Bombe zerstört.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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