Politik

Nachhaltig ab 2011 Greenpeace kritisiert Biosprit

Greenpeace zufolge enthält der Biosprit-Anteil im Diesel 25 Prozent Soja- und 10 Prozent Palmöl. Damit seien deutsche Autofahrer an der Vernichtung von Urwäldern beteiligt. Der Biosprit-Verband weist darauf hin, dass sowohl Palm- als auch Sojaöl ab 2011 nicht mehr von Regenwaldflächen kommen dürfen.

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(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat den weiterhin hohen Anteil von Palm- und Sojaöl in Diesel-Kraftstoff kritisiert. Für die Herstellung dieser beigemischten Öle würden in Indonesien und Argentinien Urwälder gerodet und Plantagen angelegt, erklärte Greenpeace. Deutsche Autofahrer seien so an der Vernichtung von Urwäldern beteiligt.

Der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie betonte, Palm- und Sojaöl dürften ab 2011 nicht mehr von Regenwaldflächen kommen. Das wahre Problem seien die Nahrungsmittel- und die Kosmetikindustrie, für die es bislang keine verpflichtenden Nachhaltigkeitsregeln gebe, erklärte Geschäftsführer Elmar Baumann.

Herkömmlichem Diesel-Kraftstoff sind in Deutschland verpflichtend 7 Prozent Biosprit beigemischt. Greenpeace forderte deswegen, die ab 2011 hierzulande vorgeschriebenen Nachhaltigkeitskriterien für Biosprit nachzubessern.

Biosprit-Anteil steigt

Ab dem kommenden Jahr soll in Deutschland der Biosprit-Anteil im Benzin von 5 auf 10 Prozent steigen. Das hatte die Regierung vor einigen Tagen beschlossen. Sie will damit eine EU-Richtlinie umsetzen. Ebenfalls ab 2011 muss Biosprit ein Zertifikat über die nachhaltige Produktion haben. Vergleichbare Vorschriften gibt es für Lebensmittel nicht.

Greenpeace hatte Dieselkraftstoff an 55 Tankstellen in sechs Bundesländern untersuchen lassen. Danach enthält der dem Diesel beigemischte Biosprit im Schnitt 25 Prozent Sojadiesel und 10 Prozent Palmöldiesel. Der Rest des Biosprits stamme aus Raps.

Einen besonders hohen Anteil von Soja- und Palmöl ergaben die Tests laut Greenpeace bei Diesel von Aral und bei Shell. "Einheimische Rohstoffe sind teuer. Die Mineralölkonzerne greifen nach billiger Ware - die Vernichtung der Urwälder nehmen sie dabei wissentlich in Kauf", kritisierte die Wald-Expertin von Greenpeace, Corinna Hölzel.

Quelle: ntv.de, AFP

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