Nur drei Worte: Jobs, Jobs, Jobs Grüne kämpfen um die Macht
08.07.2009, 14:23 UhrMit einer Kampfansage an Union und FDP und der Aussicht auf eine Million neuer Jobs wollen die Grünen die Regierungsmacht zurückerobern.
"Wir melden einen Gestaltungs- und Machtanspruch an", sagte Spitzenkandidatin Renate Künast in Berlin bei der Vorstellung der Kampagne für die Bundestagswahl. Der Störfall im Atomkraftwerk Krümmel trage dazu bei, den Wählern die Notwendigkeit eines Politikwechsels vor Augen zu führen. "Das Thema Atom wird (...) ein zentrales Thema sein", sagte Künast. Die Grünen bekräftigten ihre Wahlziele, vor FDP und Linken zur dritten Kraft aufzusteigen, die große Koalition abzulösen und ein Bündnis aus Union und FDP zu verhindern.
Spitzenkandidat Jürgen Trittin hielt SPD-Umweltminister Sigmar Gabriel vor, grüne Themen immer nur mit einem Dreivierteljahr Verspätung in den Wahlkampf einzubringen. Insofern sei ihm nicht bange, dass die SPD den Grünen mit der Absage an die Atomkraft ein Hauptthema wegnehmen könnte. "Unsere Hauptauseinandersetzung führen wir mit CDU/CSU und FDP", sagte Trittin allerdings. Bei den Plakaten stoße in der Partei ein Motiv mit einem schwarz-gelben Atommüllfass und der Aufschrift "Schwarz-gelb nein danke!" auf ein besonders großes Echo. Laut Parteitagsbeschluss schließen die Grünen nur eine sogenannte Jamaika-Koalition mit Union und FDP aus, nicht aber ein Bündnis mit SPD und FDP oder eines mit SPD und Linken. Für Rot-Grün dürfte es allen Prognosen zufolge nicht reichen. Viele Wechselwähler entscheiden sich zwischen SPD und Grünen.
Drei Worte genügen
"Wir sind zum ersten Mal in der Lage, das grüne Programm in drei Worten zu buchstabieren", sagte Trittin. Eines der Plakate trägt nur die Worte "Jobs Jobs Jobs" mit Symbolen für erneuerbare Energien und Industriearbeitsplätze. Eine Million Jobs wollen die Grünen in einer Legislaturperiode durch Investitionen in Bildung, Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit schaffen. "Wir müssen die Binnennachfrage stärken", sagte Trittin.
Laut Wahlkampfleiterin Steffi Lemke verfügen die Grünen mit vier Millionen Euro über den kleinsten Wahlkampfetat der Bundestags- Parteien. Die kleinste Oppositionskraft setzt daher auf Engagement von Unterstützern. 600 Großflächenplakate der Agentur "Zum Goldenen Hirschen" seien bereits von Freiwilligen gebucht worden. Durch eine Eintrittswelle von wöchentlich rund 100 Neumitgliedern sei die Mitgliederzahl von 46 000 zuletzt weit überschritten worden, sagte Lemke.
Quelle: ntv.de, dpa