Politik

TV-Duelle Schröder vs. Stoiber Grüne und FDP sauer

Normalerweise schärfste Konkurrenten, sitzen FDP und Grüne in diesen Tagen ausnahmsweise einmal in einem Boot. Beide Parteien sind wenig begeistert darüber, dass sich Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und sein Unions-Herausforderer Edmund Stoiber (CSU) mit den Fernsehanstalten über zwei gemeinsame TV-Duelle vor der Bundestagswahl geeinigt haben.

Den kleineren Parteien drohe eine Benachteiligung, bemängelte Grünen-Umweltminister Jürgen Trittin. FDP-Chef Guido Westerwelle sprang ihm bei: "Dass jetzt die anderen parlamentarischen Parteien, die Konkurrenz sind, ausgesperrt werden sollen, empfinde ich als ungerecht, als eine Verletzung der Chancengleichheit."

"Es gibt eine äußerst kleine Wahrscheinlichkeit, dass einer dieser beiden Kandidaten alleine eine Mehrheit erreicht", sagte Trittin über Schröder und Stoiber. Entscheidend werde vielmehr das Abschneiden der kleinen Parteien sein.

Da SPD und Union im Gegensatz zu anderen Parteien ohnehin Millionen für ihren Wahlkampf zur Verfügung hätten, dürfe ihnen nun nicht auch noch der alleinige Zutritt zu den Fernsehanstalten gewährt werden, sagte Westerwelle. Der FDP-Vorsitzende kündigte an, er behalte sich juristische Schritte gegen die TV-Duelle vor.

Zwei Duelle

Am Donnerstag hatten sich Schröder und Stoiber mit den Fernsehanstalten auf zwei TV-Duelle verständigt. Der Streit der beiden Politiker soll am 25. August und am 8. September vor den Kameras öffentlich-rechtlicher und privater Sender ausgetragen werden. Die Duelle werden live gleichzeitig in ARD und ZDF bzw. RTL und Sat.1 ausgestrahlt. Auch n-tv wird die Gespräche live übertragen.

Die Duelle zwischen Schröder und Stoiber sind die ersten ihrer Art in Deutschland: Noch nie trafen die Spitzenkandidaten der großen Parteien so kurz vor der Wahl zu einem Streit vor den Fernsehkameras aufeinander. Zuletzt hatte Kanzler Helmut Kohl 1998 eine entsprechende Aufforderung von Herausforderer Schröder zurückgewiesen.

Quelle: ntv.de

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