Politik

Realos für Bündnis mit CDU Grüne wollen Gräben überwinden

In Umfragen schaffen SPD und Grüne derzeit keine Regierungsmehrheit. Vor allem grüne Realos aus den Ländern denken darum über andere mögliche Koalitionspartner nach. Im Bund stoßen sie mit schwarz-grünen Fantasien allerdings auf wenig Gegenlieben.

Aus dem Bundesrat kennen sich Kretschmann und CSU-Chef Seehofer schon. Ob das der Grund für die schwarz-grünen Fantasien des Grünen ist, ist aber fraglich.

Aus dem Bundesrat kennen sich Kretschmann und CSU-Chef Seehofer schon. Ob das der Grund für die schwarz-grünen Fantasien des Grünen ist, ist aber fraglich.

(Foto: picture alliance / dpa)

Knapp ein Jahr vor der Bundestagswahl flammt bei den Grünen die Debatte über mögliche Koalitionen jenseits des Wunschbündnisses mit der SPD auf. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann wandte sich gegen eine reine Festlegung auf Rot-Grün. "Da Schwarz-Gelb regiert, kämpfen wir im Bund dafür, sie durch Rot-Grün abzulösen. Wenn es dafür aber nicht reicht, sind wir so selbstbewusst, nichts auszuschließen", sagte Kretschmann der "Bild"-Zeitung.

Der Tübinger Grünen-Oberbürgermeister Boris Palmer schreibt in seiner neuerlichen Parteirats-Bewerbung für den Bundesparteitag im November: "Ein Stimmenzuwachs um 50 Prozent ist nicht in der Kernwählerschaft möglich. Das kann nur gelingen, wenn wir uns erheblich erweitern."

Der Grünen-Fraktionsgeschäftsführer im Bundestag, Volker Beck, sagte über das Verhältnis zur Union: "Wir müssen Wähler von denen ansprechen, genauso wie wir Wähler der Sozialdemokraten ansprechen."

Künast schließt Schwarz-Grün aus

Die Offenheit für schwarz-grüne Bündnisse erstreckt sich aber keineswegs auf die gesamte Partei, sondern ist vor allem bei Landespolitikern ausgeprägt. Der bayerische Landeschef Dieter Janecek sagte vor diesem Hintergrund der "Süddeutschen Zeitung": "Was mir (...) gar nicht gefällt, ist die Ausschließeritis, die bei uns gerade auf der Bundesebene umgeht."

Fraktionschefin Renate Künast hatte der "Tageszeitung" gesagt: "Die Grünen werden sich im Bund 2013 weder an einer Ampel noch an Schwarz-Grün beteiligen. Rot-Grün oder Schwarz-Rot: Nur die beiden Möglichkeiten gibt es." Auch andere Spitzen-Grüne im Bund hatten sich mehr oder weniger kategorisch gegen eine Ampel oder Schwarz-Grün gewandt.

Quelle: ntv.de, ieh/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen