Politik

Atom-Hilfe aus Russland Guter Tag für Ahmadinedschad

Im Streit um die Ausbeutung der enormen Öl- und Gasreserven unter dem Kaspischen Meer haben Russland, der Iran und die drei anderen Anrainerstaaten einen Schritt aufeinander zu gemacht. Sie vereinbarten bei einem Gipfeltreffen, dem zweiten seit fünf Jahren, sich künftig intensiver um eine Aufteilung der bis zu 200 Milliarden Tonnen fossiler Brennstoffe unter dem Binnenmeer zu bemühen.

Am Rande es Treffens unterstrich der russische Präsident Wladimir Putin nochmals das Recht Teherans, die Atomenergie friedlich zu nutzen. "Russland ist das einzige Land, das dem Iran bei der Entwicklung seines friedlichen Programms hilft", sagte Putin. Sein Land werde den Iran auch weiter unterstützen. Putin hatte bei einem Treffen mit Kanzlerin Angela Merkel in Wiesbaden um mehr Geduld im Atomstreit mit Teheran geworben.

Der Westen verdächtigt den Iran, sein Nuklearprogramm nicht nur zur friedlichen Nutzung der Atomkraft, sondern auch zum Bau einer Atombombe voranzutreiben. Teheran hat Russland davor gewarnt, den Atomreaktor Buschehr am Persischen Golf als Druckmittel zu benutzen, um den Iran zu der von den UN geforderten Aussetzung seiner Urananreicherung zu zwingen. Russische Firmen arbeiten seit Jahren an der Fertigstellung von Buschehr.

Auch in der Schlusserklärung des Teheraner Gipfels wird das Recht, der Anrainer der Kaspischen Meeres auf friedliche Nutzung der Kernenergie unterstrichen. Zum Streit um die Bodenschätze unter dem Kaspischen Meer wollen sich die Staatschefs Russlands, des Irans, Turkmenistans, Aserbaidschans und Kasachstans künftig einmal, die Außenminister zwei Mal jährlich treffen.

Ahmadinedschad zufrieden

Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad sprach von einem "Wendepunkt" in dem Streit um die Nutzung der Gas- und Erdölvorkommen. Nach Worten Putins unterstrichen die fünf Anrainer, dass sie allein das Recht hätten, über die Ausbeutung der Bodenschätze zu entscheiden.

Allerdings konnten sich die Gipfelteilnehmer - wie schon vor fünf Jahren - nicht darauf einigen, nach welchem Modus die Energiereserven unter den Anrainerstaaten aufgeteilt werden sollen. Während Russland, Aserbaidschan und Kasachstan eine Aufteilung entsprechend der Küstenlänge jedes Landes anstreben, wollen der Iran und Turkmenistan eine gemeinsame Nutzung.

Putin war als erster Staatschef einer Weltmacht seit der Islamischen Revolution von 1979 in den Iran gekommen. Ursprünglich war er bereits am Montag im Iran erwartet worden. In Teheran wurde dementiert, Putin sei angesichts von Geheimdienstberichten, im Iran seien Attentate gegen ihn geplant, länger als vorgesehen in Deutschland geblieben.

Quelle: ntv.de

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