Politik

US-Schlapphüte wehren sich Haben die Geheimdienste gepennt?

Ein unidentifizierter Uniformierter steht vor einer ukrainische Kaserne nahe Sewastopol Wache.

Ein unidentifizierter Uniformierter steht vor einer ukrainische Kaserne nahe Sewastopol Wache.

(Foto: REUTERS)

Die USA machen in der Krim-Krise nicht die beste Figur. Russlands Präsident Putin trotzt den Drohungen und schafft Fakten auf der Krim. US-Geheimdienste verteidigen sich aber gegen den Vorwurf, von Moskaus Intervention überrumpelt worden zu sein.

Die US-Geheimdienste haben nach eigenen Angaben frühzeitig die Anzeichen für einen russischen Militäreinsatz auf der ukrainischen Halbinsel Krim erkannt. Der Chef des US-Militärgeheimdienstes DIA, Generalleutnant Michael Flynn, wies Vorwürfe zurück, von dem russischen Vorgehen völlig überrascht worden zu sein.

Die US-Geheimdienste hätten "sieben bis zehn Tage" vor der militärischen Intervention Moskaus "angemessene strategische Warnungen" herausgegeben. Die Warnungen seien schrittweise verschärft worden, sagt Flynn dem US-Radiosender NPR. Die Geheimdienstberichte zur Lage in der Ukraine seien "sehr solide" gewesen.

Mehrere US-Kongressabgeordnete hatten den Geheimdiensten ein Versagen in der Krim-Krise vorgeworfen. "Unsere Geheimdienste haben das nicht vorausgesagt", beschwerte sich etwa der republikanische Senator John McCain in dieser Woche bei einer Anhörung. Die Absichten des russischen Präsidenten Wladimir Putin seien "vollkommen falsch gedeutet" worden.

Untersuchung im Geheimdienstausschuss

Der Geheimdienstausschuss im Repräsentantenhaus leitete nach Angaben seines Vorsitzenden Mike Rogers eine Untersuchung der Qualität der Geheimdienstinformationen zu dem Konflikt zwischen der Ukraine und Russland ein.

Doch auch der Auslandsgeheimdienst CIA verwahrte sich gegen Kritik aus dem Kongress. Sprecher Todd Ebitz sagte, die CIA habe die Abgeordneten "regelmäßig" auf den neuesten Stand gebracht und ein "akkurates und zeitnahes Bild der sich entfaltenden Krise" vermittelt. Dabei sei auch vor "möglichen Szenarien für eine russische Militärintervention in der Ukraine" gewarnt worden. "Jede anderslautende Darstellung ist schlicht und ergreifend falsch", sagte Ebitz.

Die Geheimdienste reagieren wegen vergangener Pannen äußerst sensibel auf die Vorwürfe. Die CIA tappte vor dem Sturz des Schahs im Iran 1979, vor der sowjetischen Invasion in Afghanistan im selben Jahr und vor den Terroranschlägen des 11. September 2001 weitgehend im Dunkeln. Auch im Vorfeld des Irakkriegs 2003 lieferten die US-Geheimdienste Fehleinschätzungen - die angeblichen Massenvernichtungswaffen des irakischen Machthabers Saddam Hussein wurden nie gefunden.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen