Politik

Gefechte im Kinshasa Haftbefehl gegen Bemba

Am zweiten Tag heftiger Kämpfe in Kinshasa hat die kongolesische Regierung den unterlegenen Präsidentschaftskandidaten Jean-Pierre Bemba des Hochverrats beschuldigt. "Die Regierung hat einen internationalen Haftbefehl gegen Bemba erlassen", bestätigte Moise Musangana, ein Sprecher Bembas.

"Wir befinden uns quasi in einer Kriegssituation", sagte er. Bemba, der in der südafrikanischen Botschaft in Kinshasa Zuflucht gefunden hat, habe zunächst nicht auf die Anschuldigungen reagiert. Seit Donnerstag liefern sich Regierungssoldaten und Bembas Privatmiliz heftige Kämpfe in Kinshasa.

Unterdessen teilte die UN-Mission im Kongo mit, dass sie in der Nacht zu Freitag mehr als 630 Zivilisten in Sicherheit gebracht habe. Nach Augenzeugenberichten hielten die Kämpfe die Nacht über an. Im Hafen von Kinshasa ging ein Benzindepot in Flammen auf. Wie viele Menschen getötet und verletzt wurden, war zunächst nicht bekannt.

Augenzeugen berichteten, dass auf dem Boulevard, der Hauptstraße im Zentrum, mehrere Leichen liegen. Eine weiße Ausländerin sei schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht worden, sagte eine Angestellte des Hotels Memling. In dem Hotel, dessen Bar ebenfalls von Geschossen getroffen wurde, sollen sich etwa ein Dutzend Deutsche aufhalten.

Quelle: ntv.de

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