Politik

Gegenschlag aus Israel Hamas erklärt Waffenstillstand

Eine riesige Rauchwolke steigt nach dem Angriff Israels über dem Gazastreifen auf.

Eine riesige Rauchwolke steigt nach dem Angriff Israels über dem Gazastreifen auf.

(Foto: AP)

Die Hamas und weitere Palästinenserorganisationen erklären nach dem Vergeltungsschlag Israels eine einseitige Waffenruhe. Die israelische Armee hatte nach einem Angriff auf einen Schulbus massive Luftangriffe auf den Gazastreifen begonnen.

Nach massiven israelischen Militärangriffen auf den Gazastreifen hat sich die Hamas-Führung mit den meisten anderen Palästinenserbewegungen geeinigt, keine weiteren Raketen mehr auf israelisches Gebiet abzufeuern. Die meisten Gruppierungen im Gazastreifen hätten sich zu einer Waffenruhe bereiterklärt, um die "zionistische Eskalation zu stoppen", teilte das Hamas-Innenministerium mit. Ein Vertreter des mit der Hamas verbündeten Islamischen Dschihad bestätigte die Vereinbarung.

Am Donnerstag hatte eine aus dem Gazastreifen abgefeuerte Panzerabwehrrakete einen Schulbus im Süden Israels getroffen, dabei wurde ein israelischer Junge schwer verletzt. Später schlugen nach israelischen Angaben weitere 45 Geschosse, Mörsergranaten und Raketen in Südisrael ein, ohne dass es Verletzte gab. Die israelische Armee reagierte umgehend mit massiven Bombardements und Luftangriffen, nach Ärzteangaben wurden mindestens vier Palästinenser getötet und 34 verletzt.

Israelische Soldaten vor dem Bus, der von einer Rakete der Palästinenser getroffen worden war.

Israelische Soldaten vor dem Bus, der von einer Rakete der Palästinenser getroffen worden war.

(Foto: REUTERS)

Die Angriffe beendeten eine rund zehntägige Phase relativer Ruhe. Wie schon damals setzte sich Hamas-Regierungschef Ismail Hanija persönlich für eine Waffenruhe ein. Er will eine Neuauflage des Gazakriegs zum Jahreswechsel 2008/2009 verhindern, bei dem 1440 Palästinenser und 13 Israelis getötet worden waren.

Wachsende Spannungen

In den vergangenen drei Wochen hatte die Gewalt zwischen Israel und den militanten Palästinensern im Gazastreifen deutlich zugenommen. Dabei wurden 24 Palästinenser getötet und mehr als 50 verletzt. Im gleichen Zeitraum gab es bei Raketenangriffen auf Israel mehrere Verletzte.

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas führte unterdessen Gespräche in Kairo bei seinem ersten Besuch in der ägyptischen Hauptstadt seit dem Sturz von Präsident Husni Mubarak am 11. Februar. Im Vordergrund seiner Unterredungen standen der Nahost-Friedensprozess und die Aussöhnung zwischen den verfeindeten Palästinenserfraktionen, wie in Kairo offiziell mitgeteilt wurde. Bei einem Treffen mit Amre Mussa, dem Generalsekretär der Arabischen Liga, hatte Abbas seine Absicht bekräftigt, in den von der islamischen Hamas kontrollierten Gazastreifen zu reisen, um der Versöhnung voranzuhelfen. Die von Abbas geführte Organisation Al-Fatah steht mit der Hamas seit etlichen Jahren auf Kriegsfuß. 2007 hatten die Islamisten die Fatah praktisch völlig aus Gaza vertrieben.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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