Gemeinnützige Aufgabe Hartz-IV soll Zivildienst ersetzen
16.04.2011, 11:41 UhrNach dem Aussetzen der Wehrpflicht von Juli an fällt auch der Zivildienst weg. Dann werden mindestens 35.000 Helfer gebraucht. Bisher haben sich bundesweit erst wenige tausend Bewerber gefunden. In der CDU wird jetzt darüber nachgedacht, Hartz-IV-Empfänger den Job der bisherigen Zivis machen zu lassen.

Solche Aufgaben sollen nach dem Willen der CDU auch Hartz-IV-Bezieher übernehmen können.
(Foto: picture alliance / dpa)
CDU-Politiker lassen prüfen, ob Empfänger von Hartz IV-Leistungen zu gemeinnützigem Dienst an Stelle der bisherigen Zivildienstleistenden herangezogen werden können. Die CDU-Sozialexperten Carsten Linnemann und Peter Tauber haben nach Informationen der "Bild"-Zeitung den Wissenschaftlichen Dienst des Bundestages beauftragt, die rechtlichen Grundlagen für eine ersatzweise Heranziehung von Hartz IV-Beziehern zu prüfen.
Für Linnemann darf es in dieser Frage "keine Denkverbote" geben. "Hartz IV-Beziehern sollte zugemutet werden können, auch in Alten-, Pflegeheimen und Krankenhäusern zu arbeiten, um mögliche personelle Engpässe zu überbrücken."
Unterstützung für den Vorstoß kommt aus dem CDU-Bundesvorstand. Otto Wulff, Chef der Senioren-Union, begrüßte den Vorstoß der Kollegen aus der Fraktion. "Selbstverständlich muss Hartz IV-Empfängern zugemutet werden können, auch im sozialen Bereich zu arbeiten - zumal dann, wenn sich Befürchtungen bestätigen sollten, dass es zum Sommer nicht genügend Bewerber für den neuen Bundesfreiwilligendienst gibt."
Hintergrund ist, dass nach dem Aussetzen der Wehrpflicht von Juli an auch der Zivildienst wegfällt. Es würden mindestens 35.000 Helfer gebraucht - bisher soll es bundesweit aber erst wenige tausend Bewerber geben, hieß es.
Quelle: ntv.de, dpa