Politik

Erste Chefin für CSU-Landesgruppe Hasselfeldt folgt auf Friedrich

Erfahrene Abgeordnete: Hasselfeldt sitzt seit 1987 im Bundestag.

Erfahrene Abgeordnete: Hasselfeldt sitzt seit 1987 im Bundestag.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Erstmals wird die CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag von einer Frau geführt. Bundestags-Vizepräsidentin Hasselfeldt wird zur neuen Chefin gewählt. Sie folgt dem jetzigen Innenminister Friedrich. Hasselfeld war Ministerin unter Kohl und ist eine erfahrene Abgeordnete.

Die bisherige Bundestags-Vizepräsidentin Gerda Hasselfeldt führt als erste Frau die CSU-Landesgruppe im Bundestag. Die 60-Jährige erhielt bei ihrer Wahl in Berlin 37 Ja-Stimmen von den anwesenden Abgeordneten, teilte eine Sprecherin mit. Es gab 3 ungültige Stimmen.

Hasselfeldt war von CSU-Chef Horst Seehofer vorgeschlagen worden. Die Niederbayerin folgt auf Hans-Peter Friedrich. Er war vor knapp zwei Wochen im Zusammenhang mit dem Rücktritt von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg Bundesinnenminister geworden.

CSU-Chef Seehofer (rechts) braucht einen Nachfolger für den neuen Innenminister Friedrich.

CSU-Chef Seehofer (rechts) braucht einen Nachfolger für den neuen Innenminister Friedrich.

(Foto: dpa)

Seehofer würdigte Hasselfeldt als "sehr erfahrene Politikerin mit hoher Integrationskraft, die ein hohes Ansehen bei den Abgeordneten hat". Er ergänzte: "Wir brauchen jetzt in diesen bewegten Zeiten hier in Berlin eine starke Persönlichkeit, und nach meiner Überzeugung ist dies Gerda Hasselfeldt."

Ministerin unter Kohl

Hasselfeldt sitzt seit 1987 im Bundestag und gilt unter den CSU-Abgeordneten als beliebt. Allerdings steht die "Grande Dame" der Partei nicht für eine Verjüngung an der Spitze der Landesgruppe.

Die aus Niederbayern stammende Diplomvolkswirtin war von 1989 bis 1991 unter Kanzler Helmut Kohl Bauministerin, von 1991 bis 1992 dann Gesundheitsministerin. Nach der Bundestagswahl 2002 amtierte die verheiratet Mutter von zwei erwachsenen Kindern bis 2005 als stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Seither ist sie Vizepräsidentin des Bundestages.

2005 war Hasselfeldt als Nachfolgerin von Verbraucherministerin Renate Künast im Gespräch. Dieses Amt übernahm dann aber Seehofer.

Männer stecken zurück

Bis zuletzt hatten Verteidigungs-Staatssekretär Christian Schmidt (53) und der Parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe, Stefan Müller (35), als Favoriten für den Landesgruppenvorsitz gegolten. Auch CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt und Agrar-Staatssekretär Gerd Müller waren als Kandidaten genannt worden.

Keiner von ihnen galt jedoch als "geborener" Anwärter auf das Amt, gegen alle Kandidaten gab es interne Vorbehalte. Seehofer hatte in den vergangenen Tagen intensiv innerhalb der CSU sondiert, welcher Bewerber eine sichere Mehrheit erhalten könnte.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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