Honorare, Streiks und der Knüppel Hausärzte wollen kämpfen
01.09.2012, 12:08 Uhr
Die Ärzte wollen mehr Geld.
(Foto: dapd)
Ärztepräsident Montgomery wappnet sich schon einmal: Er rechne mit einem Streik der niedergelassenen Mediziner, verkündet er. Die Hausärzte geben sich indes noch gemäßigt und kündigen an, den "Knüppel" erst einmal nicht herausholen zu wollen. Allerdings wollen auch sie handeln.
Der Vorsitzende der Ärzte-Vertretung Hartmannbund, Klaus Reinhardt, hat im Honorar-Streit mit den Krankenkassen Kampfmaßnahmen angekündigt. Diese würden in einer gestaffelten Form stattfinden, sagte Reinhardt im "Deutschlandradio Kultur" vor einem Sondertreffen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV).
Am Montag werde in Telefonkonferenzen darüber entschieden, sagte er. Gegen die zu niedrig angesetzte Erhöhung der Ärzte-Honorare werde man aber "nicht gleich zum Knüppel greifen." Es sei für die Ärzte eine "schwierige Konstellation", weil von den Protesten am Ende die Patienten betroffen seien.
Zugleich übte Reinhardtmassive Kritik an den Honorarplänen. Das 0,9-prozentige Honorarplus sei unter Berücksichtigung der Inflation keine Erhöhung, sondern eine Senkung, sagte er.
Hintergrund des Streits ist, dass die Gesamtvergütung der rund 130.000 niedergelassenen Vertragsärzte und Vertragspsychotherapeuten 2013 nur um 270 Millionen Euro steigen soll - und damit deutlich geringer als von der KBV mit 3,5 Milliarden Euro gefordert.
Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery erhöhte vor dem Treffen noch einmal den Druck. Er sagte der "Frankfurter Allgemeine Zeitung", er rechne mit einem Streik der niedergelassenen Mediziner. "Am Ende wird es einen Streik geben, wenn es nicht zu einer einvernehmlichen Lösung kommt." Der Unmut sei sehr groß.
Quelle: ntv.de, ghö/dpa/AFP