Politik

Grüne Woche 2002 Heiraten, Pop-Musik, Tiere und 1500 Aussteller

Heiraten in der Blumenhaalle, Pop-Musik und Spaß für Jugendliche, Rinder und Schafe sowie eine erste agrarpolitische Bilanz nach der BSE-Krise. Die Internationale Grüne Woche geht bei ihrer 67. Auflage (11. bis 20. Januar) neue Wege. Während sie in den Vorjahren vor allem Leistungsschau der Ernährungs- und Agrarwirtschaft war, steht sie jetzt ganz im Zeichen veränderter Agrarpolitik mit umfassender Aufklärung des Verbrauchers. Zudem wird mit einer Sonderhalle und längerer Öffnungszeit erstmals gezielt bei Jugendlichen für einen Besuch und Gespräch rund um die Lebensmittle geworben.

Unter dem Strich bleibt die Grüne Woche wichtiger Testmarkt für die rund 1500 Aussteller aus 56 Ländern. Denn das weltgrößte Treffen der Ernährungs-und Landwirtschaft wird erneut von Anbietern rund um den Globus als Probierstube für die Akzeptanz ihrer Produkte genutzt. Auch 2002 gilt: Was in Berlin dem Messebesucher schmeckt, lässt sich auch bundesweit gut vermarkten. Die Schau ist auch ein gewichtiger Wirtschaftsfaktor. Denn auf der Grünen Woche 2001 wurden an zehn Tagen laut Messe Berlin 76,7 Millionen Euro umgesetzt.

Gut essen und trinken, diskutieren und etwas Landluft schnuppern - die Messe setzt dem Herkömmlichen ganz neuartige Veranstaltungen entgegen. Mutige Pärchen können sich unter den neugierigen Blicken tausender Besucher in der Blumenhalle das Ja-Wort geben. Die Messe und ein Radiosender suchen dafür seit Tagen Heiratswillige. In üppiger Blumenpracht kann auch hernach die Familienfeier stattfinden.

Die Grüne Woche gibt sich auch sportlich. Beim Axtschwingen oder Baumsägen können Besucher ihre Kräfte messen. In einem Sportcamp geben Profis dieser Disziplinen fachliche Unterweisung. Knüller ist eine Eventhalle für Jugendliche. Die EU-Kampagne "Talking Food" soll Jugendlichen spielerisch leicht Themen wie Lebensmittelsicherheit und -qualität näher bringen." Am Vormittag lernen, am Nachmittag Spaß, Action und Musik", erläutert Messe- Direktor Axel Thimm das Konzept. Absolut neu: Diese Halle ist an zwei Tagen bis Mitternacht geöffnet.

Der Deutsche Bauernverband (DBV) geht in der Diskussion um die Lebensmittelsicherheit auf der Messe erneut in die Offensive. Ein "Erlebnis Bauernhof" zeigt den Alltag in der Landwirtschaft mit Tieren und High-Tech-Geräten. Das Motto lautet "Landwirtschaft und Ernährung glasklar". In der Gemeinschaftsschau der deutschen Agrarwirtschaft werben die Bundesländer für ihre Produkte mit dem Slogan "Marktplatz für Genießer- Schmeck die Vielfalt der Regionen."

Die Messe ist aber auch internationaler Konferenztreffpunkt. "Das fachliche Begleitprogramm mit über 250 Veranstaltungen unterstreicht die Bedeutung der seit 1926 stattfindenden Agrarschau", erläutert Thimm. Es werden einmalige Möglichkeiten für Kontakte zu Politik und Ernährungswirtschaft geboten. Herausragende Veranstaltungen sind das 9. Ost-West-Agrarforum und das 22. Internationale Forum Agrarpolitik des DBV zu "Gentechnik in Futtermitteln-Chancen oder Risiko für Bauern und Verbraucher".

Ein Kongress diskutiert erneuerbare Energien. Dazu zählen Aspekte von Biogas, energie-effizientes Bauen oder Geldanlagen in erneuerbare Energien und rationelle Energieverwendung. Ein Messe-Schwerpunkt sind Bioprodukte mit einem Überblick über das internationale Angebot. Die Tierschau hat das Thema Qualitätsfleisch und Landschaftpflege. Gezeigt werden 19 Fleischrinder- und 25 Schafrassen. Die Grüne Woche wird von den Bundesländern zur Eigendarstellung genutzt. Neben der Gemeinschaftsschau in der CMA-Halle stellen sich Länder mit eigenen Schauen und neuen Produkten vor.

Quelle: ntv.de

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